Recht und Religion in Europa – zeitgenössische Konflikte und historische Perspektiven

Herausgegeben von Christine Langenfeld, Herausgegeben von Irene Schneider

Recht und Religion in Europa – zeitgenössische Konflikte und historische Perspektiven
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Welche Korrelationen bestehen zwischen Recht und Religion? Dieser Beziehung
in ausgewählten Zeiten und Regionen (alter Orient/Antike, modernes
Europa, Islamische Welt) nachzuspüren, hat sich dieser Band zum Ziel
gesetzt. Als konkreten thematischen Bezugspunkt haben die Herausgeber
jene spannungsreiche Beziehung gewählt, die zwischen dem Recht als göttlicher
Satzung und dem Recht als menschlicher Ordnung bestehen kann. Aktueller
Anlass, sich dieser Frage näher zu widmen, ist die Wahrnehmung eines
Wiedererstarkens des Religiösen – sowohl hinsichtlich der traditionell in den
westlichen Staaten verankerten als auch der von Minderheiten praktizierten
Religionen, namentlich des Islam. Diese Entwicklung stellt das etablierte Verhältnis
von Recht und Religion auch in der westlichen Welt in Frage und zwingt
zu einer Veränderung bzw. Anpassung des Selbstkonzepts westlicher Gesellschaften.
Letzteres war bis dahin von der Vorstellung geprägt, dass sich Modernisierung
vor allen Dingen in einer weiteren Konsolidierung von Säkularität
und Neutralität sowie einer zunehmenden Entsakralisierung manifestiert. In
einer epochenübergreifenden Betrachtung, die die Wissenschaften vom Alten
Orient, von der griechisch-römischen Antike, der Theologie, vom Recht sowie
die Islamwissenschaft einbezieht, soll das Verhältnis von Recht und Religion
näher betrachtet und die angeführte These in einen größeren Kontext gestellt
werden.