Egon Reuer / Susanne Fabrizii-Reuer
Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Pottenbrunn, Niederösterreich
Anthropologische Auswertung
Reihe herausgegeben von Herwig Friesinger
Reihe: Mitteilungen der Prähistorischen KommissionDer vorliegende anthropologische Part über das „Frühmittelalterliche Gräberfeld von Pottenbrunn, Niederösterreich” umfasst 199 Skelette (49 Männer, 51 Frauen und 98 Kinder), der überwiegende Teil ist sehr gut erhalten und konnte daher einer eingehenden morphologischen und metrischen Untersuchung unterzogen werden. Die metrischen Individualdaten sind auf einer beigefügten CD-ROM zusammengefasst und damit auch anderen Autoren verfügbar. Zudem werden Vergleiche mit Skelettserien aus dem frühen Mittelalter angestellt und intra- und interseriale Analysen versucht. Eine umfassende Auswertung des Zahnstatus der Kinder und Erwachsenen brachte wichtige Ergebnisse. Durch enge Zusammenarbeit mit den Archäologen war es möglich, auch weitere Themen auszuwerten: Es sind dies die demographischen Daten, die wichtige Aufschlüsse über Sterbeordnungen und Siedlungsgrößen ergaben, ferner die Auswertung der Grabtiefen und der Beigaben in Beziehung zum Geschlecht der Bestatteten mit interessanten Rückschlüssen auch auf den sozialen Status sowie die Orientierung der Gräber hinsichtlich deren jahreszeitlicher Belegung. Die Tierknochenfunde wurden nicht von den beiden Autoren bestimmt, jedoch deren Verteilung über das Gräberfeld hin ausgewertet.
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The present anthropological section concerning the “Early medieval burial field at Pottenbrunn, Lower Austria” covers 199 skeletons (49 men, 51 women and 98 children), the overwhelming part of which have been very well preserved, thus permitting detailed morphological and metric investigations. The individual metric data is summarised on an enclosed CD-ROM, thereby making it available to other authors. In addition, attempts are made at comparisons with skeleton series from the early middle ages and at intraseries and interseries analyses. A comprehensive evaluation of the dental status of the children and adults provided important information.
Thanks to close collaboration with the archaeologists, it was also possible to evaluate other themes: These are demographic data, which provided important information about the order of the deaths and sizes of settlements, secondly the evaluation of the depths of the graves and the burial gifts in terms of the sex of the buried person, providing interesting conclusions about social status, and finally the orientation of the graves in terms of the season in which they were occupied. The findings of animal bones were not determined by the two authors, who, however, evaluate their distribution around the grave field.