13. Grazer Baubetriebs- und Baurechtsseminar, Tagungsband 2023
Von den Großen lernen!
Das Jahr 2022 hat Vieles auf den Kopf gestellt. Die Corona-Pandemie hält weiterhin an und der Krieg in der Ukraine hat zu starken Implikationen auf allen Märkten geführt. Gerade in diesen Zeiten ist es aber wichtig, von Erfahrungen zu zehren und von den Großen zu lernen. Natürlich hat auch der unaufhaltsame Klimawandel auf die Bauwirtschaft einen hohen Einfluss, so dass wir uns diesem Thema ebenfalls annehmen und im Tagungsband des 13. Grazer Baubetriebs- und Baurechtsseminar behandeln werden. Leo Grutters, der bei einem der größten Bauvorhaben Europas als Arbitrator tätig ist – nämlich dem Bau des Kernfusionsreaktors ITER in Südfrankreich – schildert sein Vorgehen bei strittigen Fragen auf komplexen Bauprojekten. Darauf aufbauend schildert Simon Wild von der Strabag seine Erfahrungen auf dem Baulos HS 2 in London mit den strengen Auflagen zur CO2-Einsparung.Auch wenn der Titel von Wolfgang Hussian „… weil wir uns beim Bus auch nicht in Schlange anstellen“ zunächst ein wenig flapsig klingt, so hat er doch einen ernsten Hintergedanken. Während in England das „Queuing“ aktiv praktiziert wird, bilden sich bei uns an der Bustür erdrückende Menschentrauben. Kann man daraus auch die Fähigkeit zu partnerschaftlichem Verhalten am Bau ablesen?Auffällig ruhig verlief die Sanierung des Parlaments in Wien. Parlamentsvizedirektor Alexis Wintoniak berichtet über den Umbau des denkmalgeschützten Bauwerks von Theophil Hansen, welches nun mit aktueller Gebäudetechnik ausgestattet ist und einen modernen Parlamentsbetrieb ermöglicht.Markus Demmler ist ein Baumanager, der sowohl in Katar den Neubau der U-Bahn AG-seitig mitverantwortet hat und nun bei der Deutschen Bahn als Programmdirektor bahnspezifische Infrastrukturprojekte für den Fern-, Nah- und Güterverkehr mit einem Umfang von ca. 15 Milliarden € mitgestaltet. Die Entscheidungsfindung in solchen Großprojekten wird von ihm beleuchtet. Detlef Heck wird sich mit den verwunderlichsten Kuriositäten baubetrieblicher Art des Jahres 2022 beschäftigen. Kurze Einblicke in die Irrungen und Wirrungen der Mengenklausel, der Geschäftsgemeinkosten, aber auch in die Blauäugigkeit mancher AN bei der Vertragsabwicklung, bis hin zum Thema: „Ich kann doch auch nichts für Herrn Putin!“.Wolfgang Walcher – ehemals Direktor bei Microsoft – beschreibt, wie er den Einsatz des maschinellen Sehens in der Bauwirtschaft umsetzt. Ein beeindruckendes Ergebnis, allerdings noch mit einem eingeschränkten Einsatzpotenzial. Philipp Hadl von der Bauunternehmung Granit schließt wieder den Bogen zum Thema Klimawandel und Vergabe. Sein Titel: „Bestbieterkriterium CO2-Einsparung“.Das Vergaberecht wird immer wieder als „Verhinderer“ und als unüberwindbare Hürde vieler öffentlicher Auftraggeber angesehen. Dass dies nicht so sein muss, zeigt uns Martin Schiefer in seinem Beitrag auf.