Drawing Boundaries and Crossing Borders: Migration in Theorie und Praxis

Herausgegeben von Rainer Bauböck, Herausgegeben von Mathias Czaika, Herausgegeben von Albert Kraler, Herausgegeben von Wiebke Sievers

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Drawing Boundaries and Crossing Borders: Migration in Theorie und Praxis
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Menschen aus dem globalen Norden können Grenzen heute leichter denn je überqueren. Jene aus dem globalen Süden dagegen werden längst nicht mehr nur an Staatsgrenzen kontrolliert. Sie sind bereits in ihren Herkunftsländern mit Grenzen konfrontiert, die bis tief in die staatlichen Territorien im globalen Norden hineinreichen. Diese territorialen Grenzziehungen werden seit Jahrzehnten von rechtspopulistischen Bewegungen in den Zielregionen von Migration symbolisch unterfüttert. Damit verstärken sie zugleich die sozialen Grenzen innerhalb von Migrationsgesellschaften. Wer die Zuwanderung von Muslim:innen unterbinden will, spricht auch jenen Muslim:innen, die bereits hier leben, die Zugehörigkeit ab. Territoriale und soziale Grenzziehungen hängen also eng miteinander zusammen, werden aber nur selten gemeinsam diskutiert. Der vorliegende Band will den Blick für diese Zusammenhänge schärfen. Thematisch befassen sich die Beiträge nicht nur mit Asyl, sondern auch mit Arbeits- und Rückkehrmigration. Dabei ist es den Autor:innen ein Anliegen, der zunehmenden territorialen und sozialen Ausgrenzung entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck entwickeln sie neue Perspektiven auf Migration: Sie verorten diese im umfassenderen Paradigma der Mobilität, regen zu neuen theoretischen Ansätzen an und demonstrieren das Potential postmigrantischer Perspektiven. Sie richten den Blick auf rechtliche und politische Entwicklungen, mit denen sich den eskalierenden Grenzziehungen in liberalen Demokratien begegnen lässt, interessieren sich dafür, ob und wie Migrant:innen sich selbst ihrer Ausgrenzung widersetzen können und befassen sich schließlich mit Möglichkeiten gesamtgesellschaftlicher Solidarität.