Hannah Sophie Menne

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Zur Ideengeschichte und Ikonologie der Darstellungen menschlicher Embryonen in den Arbeiten Erich Blechschmidts (1904 – 1992)

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Abbildungen sind zentraler Bestandteil wissenschaftlicher Praxis. Sie generieren Wissen, formen und ordnen dies, kommunizieren, positionieren und diskutieren es zugleich. Solche Abbildungen, sogenannte epistemischen Bilder, sind damit kaum von ihren lokalen, sozialen, kulturellen und historischen Kontexten zu isolieren. Möchte man Herstellung, Ästhetik und charakteristische Gebrauchsweisen wissenschaftlicher Abbildungen verstehen, gilt es, derartige Zusammenhänge zu berücksichtigen. Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die Bilder menschlicher Embryonen im wissenschaftlichen Werk des Göttinger Anatomen Erich Blechschmidt (1904 – 1992). Die zunächst als Fachsammlung konzipierte und kommunizierte Humanembryologische Dokumentationssammlung Blechschmidt und die aus ihr abgeleiteten Abbildungen sind bis heute Ankerpunkt eines sehr heterogenen Publikums. Die Arbeit sucht nach Erklärungsansätzen für die facettenreiche Wirkungsgeschichte der Bilder Blechschmidts, nach bestimmenden Faktoren ihrer augenscheinlich enormen emotional-intuitiven Strahl- und Anziehungskraft. Dies geschieht im Sinne einer ikonographisch-ikonologischen Analyse. Grundlage hierfür bildet eine medizinhistorische Untersuchung in Form einer Rekonstruktion medizinischer Ideengeschichte mit Fokus auf Konzepte der physiologischen Medizin sowie einer Geschichte humanembryologischer Bildgebung. Bezüge zu Rudolf Virchow und seiner Zellulartherorie, Samuel Thomas von Soemmerring und Wilhelm His d. Ä. werden dargestellt.