Archduke Ferdinand II of Austria
A Second-Born Son in Renaissance Europe
Herausgegeben von Jaroslava Hausenblasová, Reihe herausgegeben von Herbert Karner, Herausgegeben von Sylva Dobalová
Reihe: Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse, Veröffentlichungen der Kommission für KunstgeschichteDas Buch untersucht die kulturelle Patronage Erzherzog Ferdinands II. von Österreich (1529–1595). Als zweitgeborener Sohn Kaiser Ferdinands I. gelangte er nie auf den Kaiserthron, sondern diente als Statthalter von Böhmen in Prag und regierte anschließend in Tirol. Der Band zeigt, wie die unklare dynastische Position Ferdinands II. sein Schicksal mitbestimmte und mit welchen Strategien er sich als wichtiges Mitglied der habsburgischen Dynastie darstellte.
Dreiundzwanzig Aufsätze, gegliedert in fünf Abschnitte, behandeln seine wichtigsten kulturellen Ziele, beginnend mit der Struktur seines Hofes und seiner Vergnügungen, den architektonischen Projekten, der Bildenden Kunst und den Interessen des humanistischen Kreises, den er um sich scharte. Das Buch präsentiert auch neue Informationen über seine berühmte Kunst- und Kuriositätensammlung auf Schloss Ambras in Innsbruck, die als Vorbild für die Sammelpraxis Kaiser Rudolfs II. diente.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaftlern vermittelt dem Leser ein einzigartiges und umfassendes Verständnis für das Handeln des Erzherzogs in den unterschiedlichen Beziehungen. Das Buch porträtiert den Erzherzog als fähigen Verwalter, kreativen Erfinder und erfolgreichen Netzwerker, während sich in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts die Renaissance-Bewegung in Mitteleuropa entwickelte. Obwohl der Erzherzog seine politischen Ambitionen nicht verwirklichen konnte, trug er durch seine Förderung der Kunst und der Wissenschaft wesentlich zur Entwicklung der Regionen bei, in denen er residierte, und verband sie mit den kulturellen Errungenschaften West- und Südeuropas. Insgesamt bietet das Buch eine detaillierte Analyse des Lebensstils des “”Musterfürsten”” in dieser Epoche.