Combining the Arts in Schubert’s Time

Herausgegeben von Livio Marcaletti, Herausgegeben von Thomas Seedorf, Herausgegeben von Andrea Lindmayr-Brandl

Reihe:

Combining the Arts in Schubert’s Time
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Kulturveranstaltungen im Wien zur Zeit Franz Schuberts waren selten eindimensional. Vielmehr verbanden sie unterschiedliche Ausdrucksformen zu komplexen ästhetischen Erlebnissen: Instrumentalmusik wurde mit Opernauszügen, Gedichtrezitationen, szenischen Darstellungen oder Tableaux vivants kombiniert – sei es im Konzertsaal oder im privaten Salon. Der vorliegende Band, der überwiegend auf Beiträgen der Tagung „Combining the Arts. Multimedia Performances in the early 19th-Century Habsburg Empire“ basiert, untersucht diese vielfältigen intermedialen Praktiken im kulturellen Kontext des frühen 19. Jahrhunderts. Die Autor:innen (aus den Fächern der Musik-, Theater-, Literaturwissenschaft sowie der Kunstgeschichte) analysieren mit einem interdisziplinären Ansatz bislang wenig beachtete Formen der Kunstverflechtung und beleuchten die strukturellen, räumlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen multimedialer Aufführungen in Schuberts Wien. Dabei stehen nicht nur Werke und künstlerische Gattungen im Fokus, sondern auch die beteiligten Akteur:innen (wie etwa der Sänger Johann Michael Vogl, die Dramatikerin und Salonnière Caroline Pichler oder adlige Dilettant:innen, die Theater- und Opernwerke aufführten), Veranstaltungsorte (Salons, Redouten- und Tanzsäle, Theater, usw.), institutionelle Strukturen und mediale Konstellationen. Das Buch bietet damit einen facettenreichen Beitrag zur Erforschung künstlerischer Interaktion und ästhetischer Wahrnehmung im kulturellen Gefüge des Habsburgerreichs – weit über die Musikgeschichte hinaus.