Paul A. Neuendorf

»Daraus kündten auch die Graeci lärnen«

Die Bemühungen des Martin Crusius (1526–1607) um ein Luthertum der Griechen

»Daraus kündten auch die Graeci lärnen«
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Als der Tübinger Professor Martin Crusius (1526–1607) auf der Suche nach einem Druckkostenzuschuss für sein auf Griechisch und Latein verfasstes Lebenswerk, die Corona Anni, in einem Brief an den Ansbacher Hofarzt Johannes Pappius zu bedenken gab, Daraus kündten auch die Graeci lärnen, rain das Wort Gottes predigen, konnte er auf beinahe dreißig Jahre zurückblicken, in denen er sich mit Leib und Seele dafür eingesetzt hatte, die lutherische Lehre unter den griechischsprachigen Christen zu verbreiten. Seine „Mission“ hatte begonnen, als sein ehemaliger Student Stephan Gerlach ausgewählt wurde, im Jahre 1573 als Botschaftsprediger aus der württembergischen Universitätsstadt nach Konstantinopel, der Hauptstadt des osmanischen Reiches, zu reisen. Bis zu seinem Tod verfolgte Crusius das Vorhaben, die Grundlagen für ein Luthertum der Griechen zu schaffen und diese – teilweise auf abenteuerlichen Wegen – zu den Adressaten zu schicken.