Ulrike Frank

Die Behandlung tracheotomierter Patienten mit schwerer Dysphagie

Eine explorative Studie zur Evaluation eines interdisziplinären Interventionsansatzes

Die Behandlung tracheotomierter Patienten mit schwerer Dysphagie
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In der neurologischen Rehabilitation werden in zunehmendem Maße tracheotomierte Patienten mit schweren Dysphagien behandelt. Daher sollte den hierzu bisher entwickelten Interventionsverfahren eine evidenzbasierte Grundlage gegeben werden. In der vorliegenden Arbeit wird ein multidisziplinärer Behandlungsansatz zur Trachealkanülenentwöhung und Dekanülierung vorgestellt, der auf der Grundlage der relevanten Forschungsliteratur und klinischen Beobachtungen entwickelt wurde. Des Weiteren wird erstmals eine systematische Evaluation eines multidisziplinären Trachealkanülenmangements vorgenommen und es werden explorative Daten zum Rehabilitationsverlauf dargestellt. In einem retrospektiven Vergleich wurden hierzu die Dekanülierungs- und Komplikationsraten sowie die Dauer der Trachealkanülenentwöhnung zweier Patientengruppen gegenübergestellt, die vor bzw. nach Einführung des beschriebenen multidisziplinären Trachealkanülenmanagements im REHAB Basel, Schweiz, behandelt wurden. Der rehabilitative Verlauf der multidisziplinär behandelten Gruppe wurde mittels der Messinstrumente FIM (Functional Independence Measure) und EFA (Early Functional Abilities) untersucht. Der Vergleich der Dekanülierungs- und Komplikationsraten ergab eine vergleichbare Effektivität der beiden Behandlungsansätze. Darüber hinaus zeigte sich eine signifikante Verkürzung der Kanülenentwöhnungsphase bei Anwendung des multidisziplinären Vorgehens, so dass dieses als effizenter zu beurteilen ist. Die Verlaufsanalyse der multidisziplinär behandelten Patienten ergab erst nach der Dekanülierung einen signifikanten Zuwachs der funktionellen Selbständigkeit in Alltagsaktivitäten. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte ein vollständiger oraler Kostaufbau nach der Dekanülierung erreicht werden.