Anatol Schmied-Kowarzik / Helmut Rumpler
Die Habsburgermonarchie 1848-1918 / Die Habsburgermonarchie 1848-1918 Band XI/2: Die Habsburgermonarchie und der Erste Weltkrieg, 2. Teilband
Weltkriegsstatistik Österreich-Ungarn 1914-1918. Bevölkerungsbewegung, Kriegstote, Kriegswirtschaft
Serie: Die Habsburgermonarchie 1848-1918Der Band bietet in 77 Tabellen eine breitgefächerte statistische Dokumentation der Entwicklung Österreichs, Ungarns einschließlich Kroatien-Slawoniens und Bosnien-Herzegowinas im Zeitraum 1913 bis 1918, gegliedert nach den Themenbereichen Bevölkerungsentwicklung, Sanitätsverhältnisse, Strukturen der k.u.k. Armee, Kriegstote und militärische Krankenversorgung, zivile Versorgungslage und landwirtschaftliche Produktion, Kriegswirtschaft sowie Kriegsfinanzierung.
Der Erste Weltkrieg veränderte das Leben der Menschen in fast allen Lebensbereichen. Der Frontdienst riss den Großteil der männlichen Bevölkerung aus seinen Lebens- und Berufsverhältnissen. Beim Militär trat an die Stelle des Garnisons- der Kriegsdienst. Der Kriegsverlauf löste Flüchtlingswellen aus und führte zu Zwangsevakuierungen, die Heimatlosen waren jahrelang in Barackenlagern oder Gemeinden interniert. Das immer größer werdende Heer der Kriegsgefangenen wurde teilweise zur Zwangsarbeit eingesetzt. Der Verlust an männlichen Arbeitskräften musste in allen Berufszweigen durch Frauenarbeit ausgeglichen werden. Währenddessen wurden die Produktion und das gesamte Verkehrswesen den militärischen Erfordernissen unterworfen, weite Bereiche des zivilen Lebens dem Kriegsrecht unterstellt. Darunter litt zwangsläufig die zivile Versorgung, besonders dramatisch jene im Lebensmittelbereich. Folge waren einerseits Hungerrevolten, die trotz Verbots ab 1917 zu einer explosionsartigen Streikbewegung führten und andererseits die Entstehung eines Schwarzmarktes begünstigten, der den Behörden die Kontrolle über Produktion und Verteilung entzog. Die finanziellen Kosten des Krieges hatten eine Staatsverschuldung zur Folge, die den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem Krieg langfristig schwer belastete.