Stefan Malfer

Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867 Abteilung III: Das Ministerium Buol-Schauenstein Band 7

4.Mai 1858 - 12.Mai 1859

Herausgegeben von Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Reihe:

Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867 Abteilung III: Das Ministerium Buol-Schauenstein Band 7
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Band III/7, Ministerium Buol-Schauenstein, der Edition „Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867“ enthält die 67 Protokolle dieses Ministeriums vom 4. Mai 1858 bis 12. Mai 1859 sowie acht außerordentliche Protokolle von Jänner bis April 1859 mit textkritischem Apparat, wissenschaftlichem Kommentar, Einleitung, Bibliographie sowie Personen-, Orts- und Sachregister.
Am 1. Mai 1858 wurde in Wien ein Stück des „Franz-Joseph-Quais“ eröffnet, gedacht als Symbol für die Modernität des neoabsolutistischen Regimes. Am 21. August wurde dem Kaiserpaar ein Kronprinz geboren. Am 1. November löste die „österreichische Währung“ die Konventionsmünze ab und brachte „Ordnung und Licht in das österreichische Münzwesen“. Damit ging endlich wieder die freie Konvertierbarkeit zwischen Banknoten und Silbergeld einher.
Unausgesetzt arbeitete die Regierung an Reformen. Viele wurden erledigt: einheitliche Behörden für den Bergbau, Gesetze über die Heeresergänzung, die Gemeinden, die Warenbörsen, den Marken- und Musterschutz, das Ausgleichsverfahren, eine Bauordnung für Wien, um den Wohnbau zu fördern. Andere Reformen wurden vorbereitet: direkte und indirekte Steuern, Protestantenpatent für Ungarn, Judenverfassung.
Doch die erfreulichen Ereignisse und die vielen Reformen täuschten. Das grundlegende Problem bestand weiter: die fehlende Akzeptanz des Neoabsolutismus bei wichtigen sozialen Gruppen und in zwei großen und reichen Ländern, Ungarn und Lombardo-Venetien. Letzteres wurde zum Prüfstein für das Regime. Der piemontesische Ministerpräsident Cavour und der Kaiser der Franzosen Napoleon III. bereiteten einen Krieg gegen Österreich vor. Kaiser Franz Joseph und seine Berater konnten und wollten sich ihm nicht entziehen, im Vertrauen auf das Völkerrecht und auf die Armee. Vom 28. April 1859 an befand sich die Habsburgermonarchie im Krieg.
Der Band stellt den an der Geschichte der Habsburgermonarchie interessierten Forschern und der Lehre an den Universitäten wichtige Akten in wissenschaftlich aufbereiteter Form zur Verfügung. Er erschließt eine wichtige Quelle für die Geschichte Österreichs und seiner Nachbarländer.