Frank Landler

Die Qualifikationsstruktur der österreichischen Bevölkerung im Wandel

Analyse und Computersimulation des Schulsystems und der Qualifikationsstruktur der Bevölkerung 1971 - 2025

Reihe:

Die Qualifikationsstruktur der österreichischen Bevölkerung im Wandel
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Obwohl sich die Qualifikationsstruktur der Bevölkerung in den letzten drei Jahrzehnten massiv verbessert hat, zählt Österreich – bezogen auf die Qualifikationsstruktur und das dieser zugrunde liegende Bildungswesen – im internationalen Vergleich nicht gerade zu den führenden Nationen. Den Löwenanteil an dieser Qualifikationssteigerung lieferte über den gesamten Zeitraum hinweg die weibliche Bevölkerung. Frauen nahmen das Bildungsangebot auch dann noch vermehrt in Anspruch, als der weitere Anstieg bei den Männern schon nachließ. Gemessen am Durchschnitt der 18- bis 20-jährigen ist der Anteil der Maturantinnen zwischen 1971 und 2001 von 15%% auf über 45%% gestiegen – deutlich stärker als jener der Männer (von 17%% auf 40%%). 1971 erreichte der Anteil der Universitätsabsolventinnen am Mittel der entsprechenden Altersjahrgänge 2,3%%, 1981 4,5%%, 1991 6,0%% und 2001 schon 12,6%%, während die entsprechenden Anteile bei den männlichen Absolventen zwischen 1981 (7,8%%) und 1991 (7,2%%) sogar leicht rückläufig waren. Erst mit der Einführung der Fachhochschulen begann die Zahl der männlichen Absolventen wieder deutlich zu steigen. Dabei sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass die enorme Steigerung der weiblichen Bildungsbeteiligung von einer sehr eingeengten Wahl der besuchten Schulen und Studienrichtungen geprägt war. Mit der entsprechenden Verzögerung hat sich auch die Qualifikationsstruktur der Wohnbevölkerung verbessert.

Although the training and professional qualifications of the Austrian population has improved immensely during the last thirty years, Austria still does not number among the leading nations of the world with regard to either the structure of qualification within the population or the underlying education system. Through this period, the majority of the progress in qualification was due to the female population. Women made increasing use of educational opportunities, whereas the rate of male higher education began to slow. When looking at the average of 18 to 20-year-olds, the

proportion of female Matura degree holders (i.e. secondary school graduates with university entrance qualification) rose from 15%% in 1971 to more than 45%% in 2001 – a considerably higher increase than for males (who went from 17%% to 40%%). In 1971, the percentage of mean-aged female university graduates was 2.3%%, growing to 4.5%% in 1981, 6.0%% in 1991 and an impressive 12.6%% in 2001, whereas the corresponding percentages for males between 1981 (7.8%%) and 2001 (7.2%%) even showed somewhat of a decline. Only with the establishment of the “Fachhochschulen” (i.e., universities of applied sciences or polytechnics) was there a noticeable increase in the proportion of male graduates. Nevertheless, it should be mentioned that the enormous increase in women”s participation in education has been characterised by a rather restricted choice of institutions and fields of study. With a corresponding delay, the qualification structure of the population as a whole has improved as well.