Monika Griebl

Die Siedlung der Hallstattkultur von Göttlesbrunn, Niederösterreich

Rettungsgrabungen im Zuge des Ostautobahnbaus (A4) im Jahre 1989

Reihe:

Die Siedlung der Hallstattkultur von Göttlesbrunn, Niederösterreich
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Es handelt sich um die erste ausgewertete, neu ergrabene Flachlandsiedlung der Hallstattkultur Ostösterreichs. Die Siedlung befand sich südlich des Ortes Göttlesbrunn (p. B. Bruck/Leitha) auf einem schwachen Lössrücken. Ergraben wurde davon jener streifenförmige Ausschnitt, der durch den Bau der Ostautobahn (A 4) gefährdet war. Die untersuchten, eingetieften Objekte verteilen sich auf die Überreste von quadratischen (Halb)Grubenhäusern, vergleichbaren kleineren Wirtschaftsbauten und Siedlungsgruben. Den Wohncharakter der quadratischen Bauten (9–12 m2) unterstreichen u. a. tönerne Herdplatten und Reibsteine auf Fußbodenniveau. Ihre regelmäßigen und kurzen Seitenlängen lassen auf ursprüngliche Aufbauten in Blockbauweise schließen. In nahezu allen Wohn- und Wirtschaftseinrichtungen sind die Eingänge in Form von Rampen, hervortretenden Wandabschnitten und Treppen zu bestimmen. Die einzelnen Objekte ließen sich zu hypothetischen Gehöften (Wirtschaftseinheiten A–H) zusammenfassen, wobei Einheit A innerhalb der landwirtschaftlich ausgerichteten Siedlung eine Ausnahme bildet: Fehlende Wirtschaftsbauten und aus der Norm fallende Wohnhäuser lassen dort eine gehobene Position der BewohnerInnen vermuten (Handel?). Dank der Tierknochenauswertung durch Erich Pucher können landwirtschaftliche Aktivitäten wie Schaf- und Rinderhaltung mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmten Siedlungsbereichen zugeordnet werden.