Carolin Stange
Die Übertragbarkeit lokaler Lösungsmechanismen auf Bereitstellungsprobleme globaler öffentlicher Güter
Reihe: Schriften aus der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Otto-Friedrich-Universität BambergÖffentliche Güter, z.B. Landesverteidigung, Verkehrsinfrastruktur oder Straßenbeleuchtung sind Güter, von dessen Nutzung niemand ausgeschlossen werden kann. Da in derartigen Situationen übliche Marktanreize zur Güterproduktion nicht greifen, werden nationale öffentliche Güter meist über den Staat bereitgestellt. Aber auch andere Wege zur Bereitstellung öffentlicher Güter sind grundsätzlich, wenn auch nicht in allen Fällen, denkbar, z.B. Institutionen oder soziale Normen.
In der heutigen Zeit wachsender Globalisierung und Vernetzung der Welt gibt es jedoch immer mehr Güter, die auch staatlich bzw. national begrenzt nicht bereitstellbar sind, allen voran der Klima- und Umweltschutz auf allen Ebenen, von einem Stopp der Verschmutzung der Meere über einen Erhalt der Artenvielfalt bis zur Einhaltung des Zwei-Grad-Zieles. Aber auch die globale Eindämmung von ansteckenden Krankheiten, Friedenssicherung oder stabile Finanzmärkte gehören in diese Kategorie. Das zentrale Problem globaler öffentlicher Güter ist jedoch: Die Funktion, die bei nationalen Gütern der Staat einnimmt, ist auf globaler Ebene institutionell nicht vorhanden. Dies wäre z.B. eine Art Weltregierung mit Durchsetzungsgewalt. Mangels einer solchen Instanz muss Kooperation zur Lösung globaler Probleme daher immer im Kern auf freiwilliger Basis erfolgen. Diese hat sich jedoch bislang in den großen Problemen unserer Zeit selten eingestellt.
Diese Arbeit stellt die grundlegenden Problematiken der Bereitstellung öffentlicher Güter zusammen und untersucht, inwiefern auch alternative Bereitstellungsmechanismen unterhalb der Ebene des Staates bzw. Weltstaates potentiell in der Lage sein können, Bedingungen für Kooperation zu schaffen.