Durch Höhen und Tiefen

Geschwisterbeziehungen im Kontext der Fremdunterbringung

Durch Höhen und Tiefen
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Welche Bedeutungen und Funktionen haben Geschwister für einander und wie wirken sich die Bedingungen des Aufwachsens auf die Geschwisterbeziehungen aus? Bei der Betrachtung familialer Sozialisationsprozesse steht meist die Erziehung durch Erwachsene im Mittelpunkt. Auch in der Jugendhilferichtet sich der Fokus vornehmlich auf die Eltern- bzw. Erwachsenen-Kind-Beziehung. Die Überbetonung dieser Perspektive versperrt jedoch den Blick auf die bedeutungsvollen, meist nicht intendierten Sozialisationsprozesse, wie sie im Alltag der Kinder beispielsweise in der Interaktion mit ihren Geschwistern von statten gehen. In dieser Arbeit wird ein tiefer Einblick in die vielschichtigen Prozesse am Beispiel eines Geschwisterverbandes gegeben. Dadurch wird zugänglich, was in einem nur auf Erziehung zentrierten Blick, einem nur auf die exklusive dyadische Erwachsenen-Kind-Beziehung und einem zu familienzentrierten Blick sehr leicht verborgen bleibt: das größere Beziehungsgeflecht, indem sich Kinder als denkende, fühlende und handelnde Menschen entwickeln und die Vielschichtigkeiten und Ambivalenzen innerhalb eines Prozesses – z.B. als Belastung und Ressource zugleich.

Corinna Petri, geb. 1981., M.A. Bildung und Soziale Arbeit, Diplomsozialpädagogin. Mehrjährige Tätigkeit in der stationären Erziehungshilfe und lnobhutnahme. Seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Pflegekinder an der Universität Siegen unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Wolf.