Epic Folk Songs from Bosnia and Herzegovina

The Collection of Matija Murko (1912, 1913)

Herausgegeben von Christian Liebl, Herausgegeben von Gerda Lechleitner

Reihe: ,

Epic Folk Songs from Bosnia and Herzegovina
DOWNLOAD COVER

Die vorliegende Edition beinhaltet die Sammlungen epischer Volkslieder von Matthias Murko aus den Jahren 1912 und 1913, also alle Aufnahmen, die im Phonogrammarchiv archiviert wurden. Mit dieser Publikation werden auch Murkos Forschungsinteresse sowie seine Feldforschungstätigkeit in Bosnien und Herzegowina knapp vor Ausbruch des 1. Weltkriegs beleuchtet. Murko war überzeugt, dass seine Forschungen zum Singen epischer Volkslieder durch phonographische Aufnahmen erheblich verbessert würden. Obwohl Murkos Aktivitäten bereits bekannt waren, z. B. durch seine Publikationen aus den Jahren 1913 und 1915, wurden seine Tonaufnahmen bis jetzt kaum wahrgenommen. Mit dieser Edition sollen sie den Weg an die interessierte Öffentlichkeit sowie zu den Forschern finden. Murko wurde sowohl durch die Balkan-Kommission als auch durch das Phonogrammarchiv (beides Einrichtungen der damaligen Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften) unterstützt; das Phonogrammarchiv borgte ihm das Aufnahmegerät – im Gegenzug übergab Murko die Aufnahmen zur Archivierung. Weiters können Murkos Forschungen als Basis für Milman Parrys berühmte Studien zur mündlichen Überlieferung gelten. Diese Edition wäre ohne die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kolleginnen Jasmina Talam und Tamara Karača Beljak von der Universität Sarajewo (Musikakademie, Abteilung für Musikwissenschaft und Ethnomusikologie) nicht möglich gewesen. Sie sind die Spezialistinnen auf diesem Gebiet, fertigten die Transkriptionen an und steuerten erkenntnisreiche Kommentare bei. Muhamed Arnaut stellte ein Wörterbuch alter und wenig bekannter Ausdrücke im Bosnischen zusammen; er übersetzte und erklärte die alten Worte, um ein besseres Verständnis der vor 100 Jahren rezitierten epischen Lieder zu ermöglichen. Murkos Aufnahmen gelten als besonders wertvoll, da sie eine Aufführungspraxis hörbar machen, wie sie in der heutigen Volksmusikpraxis nicht mehr zu finden ist.