Epigraphik 2000
Neunte Fachtagung für mittelalterliche und neuzeitliche Epigraphik
Reihe herausgegeben von Institut für Mittelalterforschung, Herausgegeben von Renate Kohn, Herausgegeben von Gertrud Mras
Reihe: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse, Forschungen zur Geschichte des MittelaltersDie (im Vergleich zur antiken Epigraphik) noch relativ junge Wissenschaft von den mittelalterlichen und (früh)neuzeitlichen Inschriften hat nicht nur die editionstechnisch präzise Erschließung dieses inhaltlich so facettenreichen Quellen- und Kulturgutes zum Ziel, sie versteht sich darüber hinaus als eine moderne historische Grundwissenschaft mit vielen Berührungspunkten zu verschiedenen kultur- und geistesgeschichtlichen Disziplinen. Mit der Veröffentlichung dieses Sammelbandes – er präsentiert in 15 Beiträgen mit zahlreichen Abbildungen die Erträgnisse einer internationalen Fachtagung, an der Vortragende und Diskutanten aus Deutschland und Österreich, Frankreich und Italien, Tschechien und Polen teilnahmen – wird ein erster umfassender Überblick über die frühneuzeitlichen Ausprägungen des “Mediums Inschrift” in seiner Vielfältigkeit in Funktion, Gestaltung und Aussage geboten. Als Schwerpunkte kristallisierten sich neben der Inschriften-Paläographie – also der komplexen Untersuchung von Schriftgestaltung und Schriftentwicklung im Kontext mit der gesamten (Hand- wie Druck-) Schriftlichkeit und deren kultur- und kunstgeschichtlich bedingten wechselseitigen Beeinflussungen – ein breitgefächerter Themenkomplex “Inschrift als Quelle für Sozial-, Kultur-, Mentalitäts- und Konfessionsgeschichte” sowie schließlich der wichtige Aspekt “Inschrift und Sprache” heraus.
…
The study of medieval and early modern inscriptions – a young research field compared to classical epigraphy – aims not only at the precise editing of these multifaceted historical and cultural sources, but also sees itself as a new history science connected to many other cultural history fields. The volume presents 15 papers that were held at an international conference by participants from Germany, Austria, France, Italy, the Czech Republic and Poland and provides the first detailed survey of early modern inscriptions with respect to their various functions, designs and messages.
Although the majority of epigraphic monuments in most parts of Europe date from the early modern period, they have not been adequately studied, and thus this publication answers a desideratum. In addition to palaeography – the close analysis of the design and development of script and writing (seen in the interdependence of handwriting, printing and epigraphic writing) – other topics include inscriptions as sources for the history of culture, mentality, religions and art, as well as the connection between inscriptions and the languages of their texts.