Martin Ziehe / Hans H. Hattemer

Erhaltung forstgenetischer Ressourcen

Grundlagen und Beispiele

Erhaltung forstgenetischer Ressourcen
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Der Einfluss des Menschen auf Waldbaumpopulationen weltweit, insbesondere in Mitteleuropa, hat sich bereits heute auf deren genetische Variation ausgewirkt. Genetische Information geht verloren, weil immer mehr Bäume von immer weniger Eltern abstammen. Einige Baumarten sind selten geworden oder in reproduktiv isolierte Populationen zerstückelt. Populationen anderer Arten wurden mit Vermehrungsgut gepflanzt, welches über ökologische Gradienten hinweg verschoben oder durch Introgression aus benachbarten Populationen ursprünglich allopatrischer Arten verändert wurde. Das Ausmaß genetischer Variation in Populationen und deren Differenzierung wird durch Parameter charakterisiert, die für die Planung von Maßnahmen der Erhaltung angemessen großer Genressourcen in situ oder ex situ unentbehrlich sind. Genetische Auswirkungen weithin angewandter forstlicher Maßnahmen einschließlich der Züchtung auf erwünschte Merkmale werden analysiert. Zum Schluss werden genetische Implikationen von Gesetzen betrachtet. In der Öffentlichkeit erfährt die Erhaltung genetischer Ressourcen derzeit leider noch wenig Aufmerksamkeit, obgleich sie das Fundament nachhaltigen Artenschutzes liefert.