Indian Recordings

(Schomerus, 1929)

Herausgegeben von Christian Liebl, Herausgegeben von Gerda Lechleitner

Reihe:

Indian Recordings
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Wie viele von Felix Exners Aufnahmen (publiziert als Series 15/1, 2016) entstanden die Aufnahmen von Hilko Wiardo Schomerus ebenfalls in Madras (Chennai), allerdings 25 Jahre später. Seit damals sind sie im Phonogrammarchiv bewahrt, aber bis jetzt für wissenschaftliche Arbeiten weder benutzt noch ediert worden – im Gegensatz zu Exners Aufnahmen, die von Kirste (1908) und Felber & Geiger (1912) untersucht wurden.

Die 30 Tonaufnahmen von 1929 haben hauptsächlich Rezitationen aus der klassischen tamilischen Dichtung zum Inhalt. Sie sind heute von großem historischen Interesse, worüber in der ausführlichen Einleitung zu lesen ist. Neben dem beruflichen Werdegang, Schomerus’ Engagement in der tamilischen Kultur sowie seinen Interessen, die ihn wiederholt in diese Gegend führten, werden auch sein Kontakt mit dem Phonogrammarchiv, der Reiseverlauf sowie seine Forschungsmethoden beschrieben. Die detaillierte Beschäftigung mit den Texten förderte so manche Bezüge zum Tagesgeschehen sowie zu Schomerus’ penibler Arbeitstechnik zutage.

Der Textteil gibt auch allgemeine Auskunft über das Projekt der Gesamtausgabe der Historischen Bestände, dessen editorische Richtlinien, sowie bezüglich des Re-Recording und der Signalverbesserung. Die Transkriptionen sind mit mp3-Files verknüpft, sodass eine einfache und schnelle Verbindung zwischen Mitlesen und Hören hergestellt werden kann. Weitere Informationen betreffen biografische Daten zu den Rezitatoren. Die Originalprotokolle sind als Bild-Files enthalten. Da Schomerus’ Handschrift nicht leicht zu entziffern ist, werden auch die deutschen Übersetzungen als Transkripte zur Verfügung gestellt, obwohl die Publikationssprache Englisch ist. In der Publikation werden die Quellen (Töne und Originalprotokolle) den Kommentaren gegenüberstellt, die Verweise auf ähnliche Forschungsvorhaben der Entstehungszeit und auch in späterer Zeit sowie Überlegungen zum Wert der Tonaufnahmen für die heutige Forschung zum Inhalt haben.