Interpreting the Pottery Record from Geometric and Archaic Sanctuaries in the Northwestern Peloponnese
Proceedings of the International Online Symposium, November 5‒6, 2020
Herausgegeben von Michael Kerschner
Reihe: Arete ‒ Publikationen des Österreichischen Archäologischen Instituts in AthenDie nordwestliche Peloponnes spielte im Griechenland geometrischer und archaischer Zeit eine bedeutende Rolle. Das wurde erst durch die Forschungen der letzten drei Jahrzehnte deutlich erkennbar. Die Heiligtümer Achaias und Nordarkadiens leisteten wesentliche Beiträge zur frühen Tempelarchitektur. Ihr Fundspektrum belegt sowohl überregionale Konnektivität als auch regionale Besonderheiten.
Die 17 Beiträge dieses Symposions geben einen Überblick über den Forschungsstand zu den frühgriechischen Heiligtümern in der Nordwest-Peloponnes und den benachbarten Gebieten. Gut erforschte Heiligtümer werden darin ebenso besprochen wie kaum bekannte, so dass ein möglichst vollständiges Bild entsteht. Heiligtümer von überregionaler Bedeutung wie Ano Mazaraki, Lousoi und Nikoleika werden ebenso diskutiert wie lokale Kultstätten in schwer zugänglichen Höhlen (Tria Goupata, Drakaina). Im Mittelpunkt steht die Interpretation keramischer Fundkomplexe. Die Funktionsanalyse von Gefäßkeramik erlaubt Rückschlüsse auf rituelle und profane Aktivitäten in den Temene. Zusammen mit dem Spektrum der Votive gibt sie auch Aufschluss über die Zusammensetzung der Kultgemeinden und ihre Anliegen an die verehrte Gottheit. Die Herkunft der Keramik ermöglicht Einblicke in die Ausstrahlungskraft des jeweiligen Heiligtums. Spezielle Schwerpunkte sind archäometrischen Keramikanalysen und der Funktion von Miniaturgefäßen gewidmet. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit früher Sakralarchitektur und der Ausgestaltung sakraler Bezirke.