Benedikt Göddeke
Methode zur Auswahl eines alternativen Blechwerkstoffes für flexibel gewalzte und direkt warmumgeformte Karosseriestrukturbauteile
Reihe: FAU Studien aus dem MaschinenbauDer stetig fortschreitende Klimawandel hat insbesondere in den beiden letzten Dekaden das Bewusstsein der Menschheit geschärft, ihre ökologische Verantwortung durch eine nachhaltige Klimapolitik und daraus entstehenden Regulierungen wahrzunehmen. In diesem Zusammenhang hat sich zur Fahrzeuggewichtsreduzierung die Technologie der Warmumformung etabliert. Eine Ausführungsart des Presshärtens umfasst die Verwendung der weltweit verfügbaren flexibel gewalzten Tailor Rolled Blanks (TRB®) Formschnittplatinen, zur Erzeugung von ultrahochfesten Strukturbauteilen aus Stahl.
Aktuelle Entwicklungsaktivitäten im Themengebiet der Warmumformung beinhalten das Ziel, die Verbesserung der Bauteileigenschaften und die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Warmumformungsprozesses zu erreichen, dazu werden Werkstoffalternativen zum 22MnB5 untersucht. Eine Beschreibung und einen Leitfaden zur Vorgehensweise bei der Auswahl dieser benötigten Werkstoffalternativen fehlt jedoch zumeist in den Veröffentlichungen der jeweiligen Autoren.
Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit eine Methode erarbeitet, welche eine effiziente Auswahl und Charakterisierung eines alternativen Werkstoffsystems ermöglicht. Als wesentlicher Schritt wurde dazu die Berechnung einer Bewertungsgrenzkurve eingeführt. Die Berechnung dieser Grenzkurve ermöglicht für kontinuierliche Abkühlraten den Vergleich der Werkstoffanforderungen mit bereits vorhandenen oder mittels Simulationssoftware kalkulierten ZTU-Schaubildern.