Neue Kreuzberger Mischung – Kooperative Szenarien der Nachverdichtung für den Rathausblock in Berlin
Herausgegeben von Jörg Stollmann, Herausgegeben von Martin Murrenhoff
Neue Kreuzberger Mischung dokumentiert eine universitär-zivilgesellschaftliche Kooperation zwischen der TU Berlin und der Initiative Stadt von Unten aus den Jahren 2014/2015. Im Rahmen eines städtebaulichen Entwurfsstudios befassten sich die Partner mit der gemeinwohlorientierten Entwicklung des Rathausblocks in Berlin-Kreuzberg. Das 5 ha große Areal des Rathausblocks, das auch unter dem Namen Dragonerareal bekannt ist, stellt seit 2019 eines der wichtigsten Modellprojekte kooperativer Stadtentwicklung zwischen öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft in Berlin dar. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung – von einem profitorientierten zu einem kooperativen, gemeinwohlorientierten Planungsprojekt – hatten lokale stadtpolitische Initiativen, die sich seit 2011 für eine kommunale wie bewohnergesteuerte Entwicklung, niedrigpreisige Mietkonzepte und die Erhaltung der damals gegenwärtigen Nutzung des Areals eingesetzt haben. 2014/2015, noch vor der entscheidenden Wende und auf Einladung der Initiative Stadt von Unten, hat das Fachgebiet Städtebau und Urbanisierung (CUD) der TU Berlin das Entwurfsstudio konzipiert, um die entwicklungspolitischen Forderungen der Initiativen auf ihre Realisierbarkeit hin zu untersuchen. Die stadtpolitischen Forderungen wurden von Studierenden des CUD beispielhaft in zwei Szenarien und vier Projekte einer alternativen städtebaulichen Planung übersetzt. Neben der Umsetzung dieser Programmatik stellte sich dabei die Frage, wie mit dem bestandsgeprägten, teils ensemblegeschützten Areal, den städtebaulichen Auflagen und den in Berlin dominanten Leitbildern „Kritische Rekonstruktion“ und „Europäische Stadt“ umzugehen sei.Neue Kreuzberger Mischung dokumentiert die im Rahmen der Kooperation entstandenen Gespräche, Analysen, Kartierungen, Szenarien und Projekte wie auch die Didaktik und Methodik des Entwurfsstudios.