Nicephori Callisti Xanthopuli Historia Ecclesiastica

Volumen 1: libros 1‒6 complectens

Herausgegeben von Albrecht Berger

Reihe:

Nicephori Callisti Xanthopuli Historia Ecclesiastica
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Die Kirchengeschichte ist das bedeutendste und umfangreichste Werk des Nikephoros Kallistu Xanthopulos, der von etwa 1274 bis nach 1326 lebte und außerdem noch zahlreiche weitere, überwiegend religiöse Schriften, verfasst hat. Xanthopulos arbeitete an dem Projekt von spätestens 1309 bis in die Mitte der 1320er Jahre, bevor er es aus unbekannten Gründen aufgab. Von den mindestens 25 geplanten Büchern sind nur die ersten 18 vollendet und erhalten, in denen die Zeit von Jesus Christus bis etwa zum Jahr 600 beschrieben wird.
Die Kirchengeschichte ist das einzige überlieferte Werk ihrer Art aus der mittel- und spätbyzantinischen Zeit. Sie ist, wie die Widmungsvorrede an Kaiser Andronikos II. Palaiologos (1282–1328) und einige Bemerkungen im Text zeigen, von einem streng orthodoxen, jede Verständigung mit der westlichen Kirche ablehnenden Standpunkt aus, geschrieben. Das Werk stützt sich auf die Kirchenhistoriker der Frühzeit wie Eusebios, Sokrates, Sozomenos und Evagrios, zitiert die darin enthaltenen älteren Texte und fügt neues Material, vor allem aus Chroniken und hagiographischen Schriften, hinzu.
Die Kirchengeschichte ist nur in einem Codex der Österreichischen Nationalbibliothek (Vindob. hist. gr. 8) fast vollständig überliefert. Das Werk hat durch seine 1553 erschienene lateinische Übersetzung von Johannes Langus großen Einfluss auf die Rezeption der frühen Kirchengeschichte in Westeuropa ausgeübt. Die erste Ausgabe des griechischen Textes erschien erst 1630 in Paris und wurde später vielfach gemeinsam mit der lateinischen Übersetzung nachgedruckt.
Der hier vorgelegte erste Band der neuen Edition umfasst die ersten sechs Bücher des Werks und die Zeit bis zum Jahr 284.