Philipp Maas
Notwendige und hinreichende Bedingungen wohlfahrtsentwicklungskonformer Wirtschaftspolitik
Eine theoretische Untersuchung der Anforderungen an den Staat in einer Marktwirtschaft
Bei dem „Neun-Sternchen“-Problem geht es darum, neun regelmäßig in einem Quadrat angeordnete
Sternchen mit vier zusammenhängenden geraden Linien zu verbinden. Das ist natürlich
rein mathematisch gesehen unmöglich, solange man sich nur innerhalb des Quadrates bewegt.
Lösbar wird die Aufgabe erst durch einen Sprung „out of the box“ – indem man also die Grenzen,
die von der Aufgabenstellung her ja gar nicht existieren, durchbricht. Interessanterweise handelt
es sich bei der Aufgabenstellung „Maximiere die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft“ um ein formal
völlig analoges Problem: Erst durch einen Sprung „out of the box“ wird ein per se unlösbares Problem
einer Lösung zugänglich. „Out of the box“ bedeutet dabei im wesentlichen, daß wir erstens
auf unmittelbare „Maximierung“ verzichten und uns zunächst mit der sehr viel bescheideneren
„Steigerung der Wohlfahrt“ begnügen, und daß wir uns zweitens von der Fixierung auf die jeweils
gegebene Rechnungsperiode lösen. Erst wenn wir auf diese Weise verfahren, wird es möglich,
einen zuverlässig wohlfahrtsentwicklungskonformen Kurs zu steuern. Im Nebeneffekt lösen sich
dabei auch der historisch überkommene „Markt/Staat“-Antagonismus und auch der vermeintliche
Widerspruch zwischen Wirtschafts- und Sozialpolitik in Wohlgefallen auf.