Poetik der Quantität

Herausgegeben von Katerina Shekutkovska, Herausgegeben von Lina Strempel, Herausgegeben von Niklas Schmitt

Reihe:

Poetik der Quantität
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Während die Anwendung quantitativer Methoden auf literarische Texte sich bereits etabliert und als fruchtbar für die literatur – und kulturwissenschaftliche Analyse erwiesen hat, ist dem Potenzial literarischer Texte, selbst als Schauplatz der Auseinandersetzung mit quantitativen und quantifizierenden Denkstrukturen zu fungieren, bisher wenig Beachtung geschenkt worden. Dabei gilt es vor allem, die Diversität der ästhetischen und poetischen Mittel zur Darstellung von Quantitäten und Quantifizierung anhand einer diachronen und synchronen Perspektivierung zu erörtern und ihre Umsetzung in Literatur und Kultur zu erforschen. Damit einher geht die Frage, ob Literatur und Kultur eigene Parameter der Vermessung von Mengenwertigkeiten generieren können. Die diachrone Perspektive legt einerseits die Verzahnung von literatur- und kulturhistorischen Entwicklungen und andererseits epochenspezifische Akzentuierungen frei. Über diese Betrachtungsweise hinaus ist von zentralem Interesse, ob und wie Literatur und Kultur Episteme schaffen, die Mechanismen für das Messen des scheinbar Unmessbaren besitzen, sodass auch Abstrakta quantifizierend gefasst werden können. Dass dieser Ansatz ebenfalls fruchtbar und bereichernd für die Literaturwissenschaft sein kann, zeigt der vorliegende Sammelband in mehrfacher Hinsicht. Die Beiträge dieses Sammelbandes werden durch einen Wortwechsel mit dem Autor Jonas Lüscher ergänzt, dessen literarisches und essayistisches Werk sich kritisch mit den gegenwärtigen quantifizierten und quantifizierenden Methoden der Welterschließung befasst.