Politische Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft
Band VIII, 1. Teilband: Vereine, Parteien und Interessenverbände als Träger der politischen Partizipation
Herausgegeben von Peter Urbanitsch, Herausgegeben von Helmut Rumpler
War der zuletzt erschienene Band des Reihenwerkes „Die Habsburgermonarchie 1848–1918“ der Verfassungsentwicklung und der Geschichte der parlamentarischen Vertretungskörperschaften gewidmet und befasste sich somit mit der politischen Elite, muss die Frage nach dem Demokratisierungsgrad und -potential an jene gesellschaftlichen Bereiche und Prozesse gerichtet werden, die jenseits von Verfassungsdiskussion und Parlamentsarbeit lagen. Die „Politisierung der Massen“ vollzog sich in politischen und kulturellen Milieus, die vor und jenseits der organisierten Politik angesiedelt waren, Milieus, die von Vereinen und lokalen Organisationen bevölkert waren und die über das Kommunikationsnetz einer überwiegend lokalen Presse in Schwung gehalten wurden. Aus den Vereinsleitungen und den Redaktionsstuben kamen die Aktivisten, die die Träger jenes epochalen Wandels waren, der aus dem traditionellen bürokratischen Feudalstaat den bürgerlichen Volksstaat formte. Vereine und Parteien und die Fülle der Printmedien waren die „Schule“, in der man das lernte und übte, was man in der großen Politik brauchte.