Richard Martin Honig
Prägender Göttinger (Straf-)Rechtswissenschaftler des 20. Jahrhunderts?
Herausgegeben von Philipp-Alexander Hirsch, Herausgegeben von Jan Rennicke, Herausgegeben von Matthias Dölling
Reihe: Göttinger Studien zu den KriminalwissenschaftenRichard Martin Honig (1890–1981) ist in der Strafrechtswissenschaft vor allem als einer der Wegbereiter der Lehre von der objektiven Zurechnung bekannt. Sein wissenschaftliches Œuvre umfasst neben weiteren Arbeiten auf dem Gebiet des Strafrechts jedoch auch Abhandlungen zum Kirchenrecht und Römischen Recht, Einführungen in die Rechtswissenschaft und Rechtsphilosophie sowie Beiträge zum US-amerikanischen Strafrecht und Strafprozessrecht. In der Vielfalt dieser Themen spiegelt sich auch der außergewöhnliche Lebensweg Honigs wider. Honig, seit 1925 Professor in Göttingen, war aufgrund seiner jüdischen Herkunft im Dritten Reich zur Emigration gezwungen, die ihn erst in die Türkei und anschließend in die USA führte. Trotz dieser Erfahrung kehrte Honig in den 1960er Jahren nach Deutschland zurück, wo er 1981 in Göttingen verstarb. Dieser Forschungsband unterzieht Person und Werk Richard Honigs erstmals einer umfassenden Würdigung. Dabei widmet er sich gleichermaßen Honigs Gegenwartsrelevanz für die heutige Strafrechtsdogmatik wie auch seiner Bedeutung auf anderen Rechtsgebieten und in anderen Rechtsordnungen.