Sprach- und Kulturkontakte im Ostseeraum

SMKG

Herausgegeben von Ineta Balode, Herausgegeben von Konrad Schröder, Herausgegeben von Agnese Dubova

Reihe:

Sprach- und Kulturkontakte im Ostseeraum
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Seit Jahrhunderten gilt der Ostseeraum als eine Großregion der vielen Sprachen und Kulturen – als ein Drehkreuz des internationalen Handels, des geistigen Austauschs, der multilateralen Beziehungen und damit auch komplex gestufter Mehrsprachigkeit. Zu den überregional bedeutsamen Sprachen gehörten hier Niederdeutsch als Sprache der Hanse; Hochdeutsch als nachreformatorische Kultur- und Kirchensprache in den Städten; Dänisch als politisch bedeutsame Nachbarsprache; Niederländisch als Sprache einer frühneuzeitlichen Seemacht; Russisch als Handelssprache und Sprache einer seit dem frühen 18. Jahrhundert expandierenden Großmacht; Französisch als internationale Sprache des 18. Jahrhunderts; Englisch als Sprache einer Handels- und Industrienation; Italienisch als Kultursprache; und punktuell sogar Spanisch. Als Handelsidiom und Kultursprache der Siedlungen mit hohem jüdischem Bevölkerungsanteil fungierte zudem das Jiddische.
Der vorliegende Sammelband bietet Ergebnisse einer Tagung der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit, die im September 2018 an der Universität Riga stattfand. Die Beiträge beleuchten die Vielsprachigkeit des Ostseeraums aus sprach-, kultur- und literaturhistorischen Perspektiven. Das Spektrum der behandelten Themen reicht vom Hochmittelalter bis ins beginnende 20. Jahrhundert.