Sebastian Gerloff / Magdalena Konieczek-Woger / Jacob Köppel / Inken Schmütz / Mario Timm / Henry Wilke / Laura Bornemann

Stadtplanung Heute – Stadtplanung Morgen

Reihe:

Stadtplanung Heute – Stadtplanung Morgen
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In der Disziplin der Stadt- und Raumplanung wird seit dem Entstehen entsprechender eigenständiger Studien- und Ausbildungsgänge eine stete Diskussion um deren Selbstbild geführt. Dies betrifft sowohl die räumliche Planung selbst als auch die hier tätigen AkteurInnen und ihre jeweiligen Rollen für Stadt und Raum. Hinzu kommen gegenwärtig Diskussionen zu Anforderungen der Berufswelt an Fähig- und Fertigkeiten der AbsolventInnen, welche sich entsprechend insbesondere auf die Gestaltung der planerischen Ausbildung an den Hochschulen beziehen.
Das selbstbestimmte Forschungsprojekt „Stadtplanung Heute – Stadtplanung Morgen. Eine Berufsfeldanalyse“ möchte zu dieser Diskussion einen Beitrag leisten.
Dabei hebt sich diese Studie von der bisherigen Debatte durch das große Stimmgewicht der BerufspraktikerInnen, das ausführliche Forschungsdesign sowie die Breite der Forschung ab. Der vorliegende Bericht umfasst die Auswertung von Fachliteratur zu den Begriffen Stadt-und Raumplanung sowie den -planenden, die Anforderungen der Architektenkammern an die TrägerInnen der Berufsbezeichnung „StadtplanerIn“, Stellenausschreibungen verschiedenster Institutionen, eine Zeitschriftenanalyse sowie die Analyse der Curricula der elf konsekutiven Planungsstudiengänge im deutschsprachigen Raum.
Zudem wurden als Kern der Berufsfeldanalyse einerseits 16 leitfadengestützte Interviews mit ExpertInnen aus verschiedenen stadt- bzw. raumplanerischen Arbeitsfeldern, und andererseits eine umfangreiche, deutschlandweite Online-Umfrage durchgeführt. Die rund 1.500 UmfrageteilnehmerInnen setzten sich vor allem aus Angehörigen von Institutionen der öffentlichen Verwaltungen auf kommunaler, Kreis- und Landesebene, weiter aus MitarbeiterInnen privater Planungsbüros und Forschungsinstituten sowie Vereinen und freischaffend Tätigen zusammen.
Sowohl in den Interviews als auch in der 50 Einzelfragen umfassenden Onlinebefragung wurden Erkenntnisse zu aktuellen wie zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen, der Zusammensetzung und den Qualifikationen der MitarbeiterInnen in den befragten Institutionen, der Arbeitsweise sowie zu Rahmenbedingungen und Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf gewonnen. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auch auf den Anforderungen der PraktikerInnen an angehende AbsolventInnen hinsichtlich inhaltlicher und methodischer Qualifikationen.
Neben der Bestätigung, dass Stadt- und RaumplanerInnen interdisziplinäre Generalisten darstellen, die sich je nach (angestrebtem) Arbeitsfeld in Studium und Arbeitsleben spezialisieren, liefert diese Studie nun auch für weitere Stereotype und verbreitete Vermutungen handfeste Beweise bzw. begründete Zweifel.
Enthalten sind zudem Profile über die Arbeitsumfelder und Aufgaben der verschiedenen Berufszweige sowie Zahlen zu Einstiegsgehältern und in naher Zukunft zu besetzender Stellen, was insbesondere für Studierende und AbsolventInnen von Interesse sein dürfte.