Graham Philip

Tell el-Dab’a XV. Metalwork and Metalworking Evidence of the Late Middle Kingdom and the Second Intermediate Period

Reihe herausgegeben von Manfred Bietak

Reihe: ,

Tell el-Dab’a XV. Metalwork and Metalworking Evidence of the Late Middle Kingdom and the Second Intermediate Period
DOWNLOAD COVER

In Tell el-Dab’a im östlichen Nildelta wurde die wohl reichste und bestdokumentierte Kollektion von Metall-Artefakten aus der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v.Chr. gefunden, die jemals aus dem Gebiet des östlichen Mittelmeerraumes zu publizieren war. Der Band beginnt mit einer kurzen Übersicht über die Archäologie von Tell el-Dab’a. Daran schließt sich ein komplett illustrierter Katalog des Materials an, eine reiche Kollektion von Bronzeartefakten, sowie kleinere Mengen von Silber- und Goldobjekten. Im Anschluß daran werden die einzelnen Objektklassen hinsichtlich typologischer Parallelen, Chronologie und Vorkommen ausführlich diskutiert, wodurch das Material aus Tell el-Dab’a in den Kontext der Vergleichsstücke aus Ägypten und der Levante gestellt wird. Es wird offensichtlich, daß der Großteil west-asiatischen Einflüssen folgt. Vieles läßt sich direkt auf Vorbilder aus Nordwestsyrien im späten 3. Jahrtausend zurückführen. In großer Zahl wurden Hinterlassenschaften der Produktion von Metallobjekten gefunden, darunter Model aus Kalk- und Speckstein, Schmelztiegel, Kupferbarren und Windrohre. Diese werden im Detail behandelt, und das Verhältnis der tatsächlich gefundenen Objekte zu solchen, auf deren lokale Produktion geschlossen werden kann, wird diskutiert. Ebenso enthält der Band chemische Analysen einer großen Zahl von Kupfer- und Silber Objekten. Der Zusammenhang zwischen Metallzusammensetzung und Typologie wird aufgezeigt und das bisweilen überraschende Verhältnis von Materialzusammensetzung und Typologie beleuchtet. Die Analyse von Kontexten erlaubt es, bestimmte Typen, Artefaktgruppen und Verteilungsmuster in Gräbern mit bestimmten Altersklassen und dem Geschlecht der Bestatteten zu assoziieren, wobei der zeitliche Wandel, dem all dies unterliegt, ebenfalls dargestellt wird. Auf dieser Basis ist es möglich, die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Begräbnispraktiken in Tell el-Dab’a und gleichzeitigen Bräuchen aus dem Niltal und der Levante untersuchen. Es kann dargestellt werden, daß die Totenbräuche des Deltas, zumindest die der Elite, trotz der materiellen „Hybridkultur“ in Tell el-Dab’a, weitgehend auf westasiatischer Ideologie beruhen. Dies leitet über zu einer Diskussion um die symbolische Rolle der Metallobjekte, ihrem Wert als Statussymbole sowie der möglichen sozialen und politischen Implikationen einer kulturellen Zonenverschiebung im östlichen Mittelmeerraum im 2. Jahrtausend v.Chr. Ebenso wird erörtert, wie bestimmte Elemente der materiellen Kultur auf die Entwicklung und das Aufblühen einer eigenen Delta-Elite-Kultur einwirken.