Vindobona
Beiträge zu ausgewählten Keramikgattungen in ihrem topographischen Kontext
Herausgegeben von Friedrich Krinzinger
Reihe: Archäologische Forschungen, Denkschriften der philosophisch-historischen KlasseVorliegender Sammelband über die Amphoren aus Vindobona, dem römischen Wien, geht in vielerlei Hinsicht über herkömmliche archäologische Fundvorlagen hinaus. Wie der Titel der Arbeit bereits impliziert, stehen neben der antiquarischen Analyse des Fundmaterials besonders topographische Aspekte im Vordergrund. Im Rahmen eines allgemeinen historisch-archäologischen Abrisses zu den jeweiligen Fundarealen liefern zunächst eine Reihe von mit der Materie vertrauten AutorInnen der Stadtarchäologie Wien eine Einführung in den siedlungsarchäologischen Kontext der jeweiligen Fundplätze. Der topographische Teil ist ergänzt durch ausführliches Planmaterial, das erstmals chronologisch den römischen Siedlungsraum und die dazugehörigen Gräberfelder erfasst und Detailkarten zu einzelnen Grabungen liefert. Wie bei modernen wissenschaftlichen Keramikstudien üblich und auf Grund ihres Aussagewertes unverzichtbar, werden die archäologischen Beiträge zu den beiden Keramikgattungen jeweils von archäometrischen Analysen (Dünnschliff- und Schwermineraluntersuchungen) ergänzt. Als profunder Kenner und Spezialist für römische Amphoren gelingt es T. Bezeczky, das Wiener Material typologisch übersichtlich zu gliedern, chronologisch einzuordnen und über eine verlässliche Herkunftsbestimmung der Importkeramik in weiterer Folge Handelsbeziehungen herauslesen, die er vor allem durch die höheren Chargen des römischen Militärs in die Wege geleitet sieht. Im Beitrag von R. Chinelli werden erschöpfend unterschiedliche Aspekte der so genannten ei- und birnenförmigen Gefäße – vor allem auch im Hinblick auf ihre Verwendung als Amphorenverschluss – diskutiert.