VIRUS – Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin, Band 20

Schwerpunkt: Kulturgeschichte(n) der Impfung

Herausgegeben von Marina Hilber, Herausgegeben von Elisabeth Lobenwein, Reihe herausgegeben von Verein für Sozialgeschichte der Medizin, Herausgegeben von Carlos Watzka, Herausgegeben von Elisabeth Dietrich-Daum

Reihe:

VIRUS – Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin, Band 20
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Die Zeitschrift „Virus – Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin“ ist das Publikationsorgan des Vereins für Sozialgeschichte der Medizin und erscheint einmal jährlich. Sie versammelt wissenschaftliche Beiträge verschiedener Disziplinen, die sich mit Themen aus den Bereichen Medizin, Gesundheit und Krankheit in historischer, kultur- und/oder sozialwissenschaftlicher Perspektive empirisch auseinandersetzen. Der „Virus“ publiziert vornehmlich Beiträge mit Bezug zur Geschichte der Medizin in Österreich, dessen Nachbarländern sowie der ehemaligen Habsburgermonarchie.

Das aktuelle Schwerpunktheft widmet sich der Geschichte der Impfung. Als präventive und gesundheitspolitische Maßnahme fand sie seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert zum Schutz vor Krankheiten Anwendung. Das Schwerpunktheft nimmt vor allem zwei als paradigmatisch erachtete Impfungen – jene gegen die Pocken (Blattern) und gegen die Poliomyelitis (Kinderlähmung) – näher in den Blick. Den Auftakt macht ein Impulsbeitrag von Malte Thießen, der Immunität als Kristallisationspunkt sozialer Zusammenhänge versteht und innovative Forschungsfelder eröffnet. Es folgen thematisch und chronologisch gereiht die Beiträge von Karel Černý, Andreas Golob und Maren C. Biederbick, die Immunisierungswissen und Strategien zur Popularisierung der Impfung gegen die Pocken aus frühneuzeitlicher und objektgeschichtlicher Perspektive rekonstruieren. Impfwiderstand und indirekter Zwang im Rahmen der Pockenschutzimpfung in der Habsburgermonarchie im 19. Jahrhundert stehen im Zentrum der Beiträge von Elke Hammer-Luza, Elena Taddei und Carlos Watzka. Alois Unterkircher rekonstruiert anhand von Bildquellen die Produktion von Kuhpockenimpfstoff am Beispiel der Bayerischen Zentralimpfanstalt in München. Der zweite Themenschwerpunkt rückt die im 20. Jahrhundert virulent werdende Kinderlähmung und die unterschiedlichen Immunisierungsstrategien in Europa in den Fokus. An regionalen, nationalen und internationalen Beispielen arbeiten Elisabeth Dietrich-Daum, Annette Hinz-Wessels, Marina Hilber, María-Isabel Porras Gallo und María-Victoria Caballero die Einführung und Distribution der Injektionsimpfung nach Salk sowie der später entwickelten Schluckimpfung nach Sabin heraus. Ein rechtswissenschaftlicher Beitrag von Teresa Weber zum Spannungsfeld von Grundrechten und Impfpflicht rundet den thematischen Teil dieses Bandes ab. Zwei Projektberichte von Josef Hlade und Sophia Bauer präsentieren den Leser*innen aktuelle Forschungsprojekte. Neun Rezensionen informieren abschließend über Neuerscheinungen aus dem Bereich der Medizingeschichte. // Die Printausgabe von Band 20 ist im Leipziger Universitätsverlag (© 2022) erschienen.