Dominik Döllinger

Von der Cahiers-Gruppe zur Nouvelle Vague

eine Anwendung von Bourdieus Kunstfeldtheorie auf den Film

Reihe:

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entstehung der Filmbewegung Nouvelle Vague aus soziologischer Perspektive. Im Frankreich der späten 50er Jahre schälte sich diese Bewegung aus einer Vielzahl zuträglicher Faktoren – und unter dem treibenden Einfluss der sogenannten Cahiers-Gruppe und der von ihr probagierten politique des auteurs – heraus und kreierte eine neue Form des Filmemachens mit eigenen ästhetischen und ideologischen Paradigmen. Im Rahmen der Analyse wird gezeigt, wie diese Paradigmen im direkten Bezug zu den Dynamiken des (Kunst-)Feldes und des sozialen Raumes zur Zeit der Entstehung der Fünften Republik stehen. Dabei werden Gründe vorgebracht, warum diese Zeit mit der Etablierung eines autonomen Film-Feldes assoziiert werden kann. Als theoretischen Zugang nutze ich die Feldtheorie Pierre Bourdieus. Diese wird am Ende der empirischen Analyse kritisch auf ihre Relevanz für eine Soziologie des Filmes geprüft. Dabei stehen insbesondere Bourdieus Konzepte des Habitus und der damit verbundene Raum des Möglichen im Mittelpunkt. Im Rahmen der empirischen Analyse wird neben der Nachzeichung der Feldkonsituation auch eine umfassende Analyse der wichtigsten Filme des gleichen Zeitraumes durchgeführt, die dabei helfen soll, die Feldtheorie sensu Bourdieu auch auf der Ebene der konkreten Kunstwerke weiterzudenken.