Von der Nische ins Zentrum?

Unternehmer mit türkischem oder exjugoslawischem Migrationshintergrund in der Wiener Wirtschaft

Herausgegeben von Institut für Stadt und Regionalforschung, Redaktion: Ursula Reeger, Redaktion: Josef Kohlbacher

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Von der Nische ins Zentrum?
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Der ISR-Forschungsbericht 39 widmet sich den unternehmerischen Aktivitäten von Migranten in Wien, die vor allem in den letzten Jahren eine Vielzahl von Wirtschaftsbranchen abdecken. Dennoch ist zu beobachten, dass unterschiedliche Migrantengruppen in einem divergierenden Ausmaß als Unternehmer tätig sind. Bei Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei, deren Zuwanderung nach Österreich und Wien bereits vor 50 Jahren begonnen hat, manifestiert sich ein gewisser Nachholbedarf gegenüber anderen Herkunftsgruppen, auf den die Kernfrage der vorliegenden Studie fokussiert. Auf Basis von Analysen der amtlichen Statistik, einer Geschäftsstraßenerhebung, einer Befragung von 30 Unternehmern aus den betreffenden Ländern sowie von 11 Experteninterviews wird versucht, Antworten auf diese Frage bereitzustellen. Die eingehende Kausalanalyse zeigt ein Bündel an Faktoren, die für die vergleichsweise geringe Präsenz der untersuchten Migrantengruppen in der Unternehmerlandschaft Wiens – wenn auch in einem unterschiedlichen Ausmaß – verantwortlich gemacht werden können. Diese Faktoren reichen vom persistenten Erbe des Gastarbeiteranwerbesystems über eine gesicherte Arbeitsmarktposition in der Unselbständigkeit, die den Gang in die Selbständigkeit nicht attraktiv erscheinen lassen bis hin zum Mangel an Eigenkapital oder der Hürde durch gewerberechtliche Rahmenbedingungen, um nur einige wenige zu nennen.