Gudrun Weiland
“Von einem sensationellen Erlebnis zum anderen getrieben…”
Kriminalheftromane und die Zeitgestalt 'Serialität' in den 1920er und 1930er Jahren
In den 1920er und frühen 1930er Jahren waren Heftromanserien keine neuartige Erscheinung, zeigten aber eine bemerkenswerte Vielfalt und Innovation im Umgang mit der Zeitlichkeit literarischer Kommunikation: Wiederkehrende Serienfiguren verbanden mehrere gleichzeitig erscheinende Serien zu komplexen, teilweise transmedialen Serienverbünden; Autorinnen und Autoren entwickelten kollektive Schreibweisen, die nicht auf die Erschaffung eines überzeitlichen Werkes abzielten, sondern eine Textproduktion „in Serie“ ermöglichten; das Lesepublikum lernte, sich in der Fülle gleichzeitiger medialer Angebote zu orientieren und die Texte der Serien verstehend aufeinander zu beziehen. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie die Beteiligten die Zeitlichkeit der literarischen Kommunikation als ‚Serialität‘ gestalteten und dabei die fiktiven Welten von „Frank Allan. Der Rächer der Enterbten“ oder „Tom Shark. Der König der Detektive“ erschufen.