Susanne Weinberger

Warfare in the Austrian Weinviertel during the Early Bronze Age

Herausgegeben von Herwig Friesinger, Redaktion: Michaela Lochner

Reihe:

Warfare in the Austrian Weinviertel during the Early Bronze Age
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Diese Studie versucht eine umfassende Analyse der qualitativen und quantitativen Aspekte des Kriegswesens in der frühbronzezeitlichen Gesellschaft (2300/2200 bis 1500 v. Chr.) am Beispiel des im Nordosten Österreichs gelegenen Weinviertels. Zu dieser Zeit war Bronze zum ersten Mal weit verbreitet für Schmuck, Waffen, Geräte und Spezialgeld. Produktion und Vertrieb der Rohmaterialien für Bronze und der Fertigprodukte aus Kupfer und Bronze sind eng verbunden mit substantiellen Veränderungen in den sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Sphären; dieser Prozess begann bereits spätestens im Äneolithikum. Viele Aspekte dieser Transformationen spiegeln sich in den Kriegsmustern wider. Obwohl das archäologische Beweismaterial nicht immer ganz schlüssig ist – wie nicht anders zu erwarten bei einer Gesellschaft mit relativ geringer sozialer Komplexität – darf daraus nicht geschlossen werden, dass das Kriegswesen unbekannt gewesen wäre. Diese explorative Studie erweitert und qualifiziert bestehende Ideen über das Kriegswesen auf Grundlage des frühbronzezeitlichen Materials des Weinviertels. Das Modell des Kriegswesens, das im Detail in den entsprechenden Kapiteln ausgeführt wird, besagt: Das Kriegswesen spielte sich in kleinem Umfang, relativ selten, und mit unspezialisierten Waffen ab, beinhaltete rituelle Aspekte, konnte von einer Reihe von Gründen ausgelöst werden, die in der sozialen oder physischen Landschaft wurzelten, wurde hauptsächlich von Männern durchgeführt, war auf der Ebene des Haushalts, des Dorfes und/oder einer übergeordneten politischen Einheit organisiert, und schlussendlich entstanden Spezialwaffen, eine Intensivierung der sozialen Komplexität während der Mittelbronzezeit und die großen Verteidigungssysteme der Spätbronzezeit. Die Inspirationen für die in diesem Modell enthaltenen Ideen stammen aus der Archäologie, der Ethnologie, allgemeinem menschlichen Verhalten, europäischer und nordamerikanischer Fachliteratur über Krieg und Kriegswesen und Literatur über Funktionalismus, Systemtheorie und Post-Prozessualismus. Der selektive Gebrauch von ethnographischer Information illustriert viele Punkte.

This study seeks to present a comprehensive analysis of the qualitative and quantitative aspects of warfare during the Early Bronze Age (2300/2200 B.C. until 1500 B.C.) in the Weinviertel region of northeastern Austria. This period saw the first use of bronze for jewellery, weapons, tools and special-purpose money. The production and distribution of the raw materials needed for bronze and of finished copper and bronze products were connected to substantial changes in the social, political, economic, and ideological spheres, a process that at the latest began during the Eneolithic period. Many aspects of these transformations are reflected in the patterns of warfare. While the archaeological evidence remains somewhat uncertain as is typical for societies of low social complexity, one cannot conclude that warfare was unknown. This exploratory study expands on and qualifies current ideas on warfare using the Early Bronze Age material record from the Weinviertel. The warfare model, developed in detail in the individual chapters, runs as follows: Warfare was conducted on a small scale, it was infrequent and non-specialized weapons were used. It contained aspects of ritual and may have been motivated by a number of reasons based on the social or physical environment. It was carried out predominantly by males and was organized at the household, village, and/or polity level. Over time, specialized weapons were developed. During the Middle Bronze Age one finds an increase in social complexity and by the Late Bronze Age, extensive defense systems. The ideas contained in this model are based on archaeological evidence, ethnology, general human behaviour, European and North American scholarship on warfare, and literature discussing functionalism, systems theory, and post-processualism. Many points are illustrated through the selective use of ethnographic information.