Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ) / Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich: 41. Lieferung (9. Lieferung des 5. Bandes)
eléktrisch - Ȩzzes .
Herausgegeben von Institut für Corpuslinguistik und Texttechnologie
Serie: Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ)Mit der Lieferung 41 und der Artikelstrecke elęktrisch – Ęzzes wird der 5. Band des WBÖ (deu – Ęzzes) mit 1792 Spalten abgeschlossen. Die Stichwörter Elle, Eppel, Ermel, Esse, Ëtze, Etter samt dazugehörigen Komposita geben in ihrer Belegpräsentation einen Einblick in den bäuerlichen Fachwortschatz, kurze sachliche Beschreibungen veranschaulichen zudem die Bedeutungsentwicklungen, z. B. bei Elle, vom „Teil des Arms“ zu „Wollsträhne“, oder bei Eppel, einem Reliktwort, das als „Teil des Vordergestells beim Wagen oder Schlitten“ sehr früh aus dem Slawischen übernommen wurde und als „tragendes Querholz bei Transportgeräten“, „Kipfstock“ , „Handhabe am Sensenstil“ u. ä. bis heute vereinzelt im aktiven Sprachgebrauch verwendet wird. Interessant und vielschichtig sind auch die Bedeutungen von Ellend, Ende als Abstrakta und Konkreta. Unter den zahlreichen Pflanzennamen ist der Artikel Ëlse mit seinen zahlreichen lautlichen Spielformen, die namengebend für die Traubenkirsche und ähnlichen nicht näher bestimmbaren Pflanzen sind, vor allem kulturgeschichtlich interessant. Mehrere Spalten nehmen die Artikel ër, sie, ëß bzw. ëß, enk ein, die auf grammatikalische Sonderformen und die gesellschaftlichen Konventionen in der Anrede verweisen und eng an den sozialen Status der Akteure geknüpft sind. Unter dem Stichwort ëßen sind Verbum, Substantivierung und Konkretum gemeinsam behandelt worden. Die zahlreich angeführten Fügungen, Redensarten, Komposita und historischen Belege zeugen von der wichtigen gesellschaftlichen Rolle des Essens im bäuerlichen Jahreslauf sowie bei besonderen Anlässen wie Taufe und Hochzeit.