Walter Rohn

Forschungseinrichtungen in der Agglomeration Wien

Stellung im Innovationsprozess und Einbindung in innovative Netzwerke

Herausgegeben von Institut f. Stadt- u. Regionalforschung

Reihe:

Forschungseinrichtungen in der Agglomeration Wien
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Erstmals wurde die Bedeutung der Forschungseinrichtungen im Großraum Wien im Innovationsprozeß der Region untersucht. Aufgrund ihrer Größenstruktur, der Fokussierung auf Forschungsagenden und der guten Einbindung in innovative Netzwerke verfügen die in der Agglomeration Wien situierten Forschungseinrichtungen über gute Voraussetzungen für eine aktive Partizipation am Innovationsprozeß. Diese günstigen Voraussetzungen wurden aber bisher zu wenig genutzt.

+ Die gemeinsame Arbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bleibt häufig auf die frühen Phasen des Innovationsprozesses (Informationsaustausch, Gewinnung neuer Ideen usw.) beschränkt.
+ Es besteht eine Dominanz von informelleren Formen der Kooperation (Beratung und Gutachten, Durchführung von Tests usw.) mit Unternehmen.
+ Nur knapp 30%% der Kontakte der untersuchten Forschungsstätten entfallen auf Unternehmen im Großraum Wien.

Eine der Hauptursachen für die Defizite der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Agglomeration Wien liegt bei den divergierenden Technikfeldern. Die befragten wissenschaftlichen Einrichtungen stuften Informations- und Kommunikationstechnik, neue Werkstoffe und Materialien, Umwelttechnik, Medizin- und Gesundheitstechnik sowie Sensorik und Meßtechnik (in dieser Reihenfolge) als für die Kooperation wesentlichste Technikfelder ein.

Die Prioritäten der Industrie im Raum Wien liegen hingegen primär bei Produktions- und Verfahrenstechnik, neuen Werkstoffen und Materialien, Sensorik und Meßtechnik, danach Informations- und Kommunikationstechnik sowie Verkehrs- und Transporttechnik.

Aufgabe der Innovationsforschung und der Wiener Kommunalpolitik wird es sein, Wege aufzuzeigen und Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Kluft zwischen dem von Forschungseinrichtungen produzierten und dem von Unternehmen für Produkt-

und Prozeßinnovationen nachgefragten Wissen zu verkleinern und die Technikfelder besser aufeinander abzustimmen.