Celine Wawruschka

Frühmittelalterliche Siedlungsstrukturen in Niederösterreich

Reihe:

Frühmittelalterliche Siedlungsstrukturen in Niederösterreich
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Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bilden die Befunde frühmittelalterlicher ländlicher Siedlungen aus Niederösterreich. Eingangs wurden die einzelnen Wohn- und Wirtschaftsobjekte anhand ihrer Form und Größe klassifiziert, verglichen und mit Hilfe ethnographischer Parallelen einer funktionellen Interpretation unterzogen. Bei der anschließenden Analyse des wirtschaftlichen Umlandes der ländlichen Siedlungen zeigte sich, dass sich von der Hälfte dieser Siedlungen ein Großteil des ehemaligen Siedlungsbereiches im ehemaligen Auwald befand, während die andere Hälfte im Berg- und Hügelland angelegt wurde, wobei bei letzteren eindeutig Löss- und Braunerdeböden der Vorzug gegeben wurde – wodurch die wirtschaftliche Bedeutung des Auwalds im Frühmittelalter hervorgehoben werden konnte. Abschliessend wurde das Siedlungsumland der einzelnen ländlichen Siedlungen zusammenfassend verglichen und in Beziehung mit den allgemeinen Siedlungsstrukturen des Frühmittelalters gesetzt. Anhand des Vergleichs der Siedlungseinzugsgebiete konnte aufgrund der bisweilen mehrfachen Überschneidungen der Siedlungseinzugsgebiete auf eine semipermanente Siedlungsweise geschlossen werden. Neben dem Versuch der gesamtheitlichen Darstellung der frühmittelalterlichen Siedlungsstrukturen Niederösterreichs wurden Methoden aus der Theorie der Siedlungsarchäologie auf den Befund angewendet und adaptiert. Auf diese Weise konnten neue Fragestellungen und Aspekte für das frühmittelalterliche Siedlungswesen Niederösterreichs gewonnen werden, die es in zukünftiger Forschung zu beantworten gilt.