Grazer Nuntiatur 5. Band
Nuntiatur des Girolamo Portia 1599-1602
Herausgegeben von Richard Bösel, Herausgegeben von Hermann Fillitz, Bearbeitet von Elisabeth Zingerle
Reihe: Grazer Nuntiatur, II: Sonderreihe Grazer Nuntiatur, Publikationen des Historischen Institutes in RomDie 1580 eingerichtete und bis 1622 bestehende Nuntiatur in der innerösterreichischen Residenzstadt Graz stellte in der frühen Neuzeit neben der Nuntiatur am Kaiserhof die einzige diplomatische Vertretung des Heiligen Stuhles in den habsburgischen Erbländern dar. Durch die wöchentlichen Berichte des Nuntius an das päpstliche Staatssekretariat und dessen Weisungen war ein direkter Kontakt der innerösterreichischen Linie der Habsburger mit der Kurie gegeben, der durch die Person des Nuntius vor Ort intensiviert wurde. Dies traf vor allem während der außergewöhnlich langen Amtszeit Girolamo Portias von 1592-1607 zu, der ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zur erzherzoglichen Familie in Graz pflegte. Die kritische Volltextedition des vorwiegend italienischen Schriftverkehrs der Grazer Nuntiatur bietet Einblick in die grundlegenden politischen, wirtschaftlichen, konfessionellen und sozio-kulturellen Fragen der Zeit auf lokalem, regionalem sowie überregionalem Niveau, die für den jungen Landesfürsten Erzherzog Ferdinand auch in Hinblick auf seine spätere Regierung als Kaiser Ferdinand II. prägend waren. Die im vorliegenden fünften Band der Editionsreihe veröffentlichte Korrespondenz des Grazer Nuntius Portia mit dem päpstlichen Staatssekretariat Clemens’ VIII. der Jahre 1599-1602 gibt insbesondere Auskunft über die Rekatholisierung und innere kirchliche Reform Innerösterreichs, die osmanische Bedrohung an den Landesgrenzen und das Problem der Finanzierung der Grenzsicherung, den aufgrund der Uskoken drohenden Konflikt Innerösterreichs mit der Republik Venedig sowie Aspekte des alltäglichen Lebens.