Eveliina Juntunen / Franziska Ehrl

Joseph Heller und die Kunst des Sammelns

Ein Vermächtnis im Herzen Bambergs

Reihe:

Joseph Heller und die Kunst des Sammelns
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Joseph Heller, der 1798 geborene Spross einer Bamberger Kaufmannsfamilie, verwaiste früh. Nach einer Lehre in Nürnberg, in die ihn sein Vormund geschickt hatte, verfolgte Heller den elterlich forcierten Beruf jedoch nicht weiter. Stattdessen lebte er als Privatier in seiner Heimatstadt Bamberg und investierte das geerbte Vermögen in seine stetig wachsende Leidenschaft für Bücher und Kunst. Als er 1849 im Alter von nur 50 Jahren starb, hinterließ er eine einzigartige Sammlung beachtlichen Ausmaßes. Neben Glasmalereien, Münzen, Medaillen, Ölgemälden und Druckformen belegen etwa 50000 Blätter eindrucksvoll die Graphik als Hellers Sammlungsschwerpunkt. Sein ausgeprägter Forscherdrang schlug sich in einer ungefähr 6000 Bände umfassenden Handbibliothek nieder. Eine wahre Fundgrube des Wissens bildet die Fülle an Briefkonzepten und zugehörigen Antworten, Notizen zu und für Publikationen sowie Übersetzungen fremdsprachiger und Abschriften schwer zugänglicher Werke. Heller hatte die damals noch Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek Bamberg) frühzeitig als Erbin eingesetzt. Sein bedeutender Nachlass gelangte geschlossen dorthin und sollte öffentlich zugänglich erhalten werden.
Im vorliegenden Sammelband stellen wissenschaftliche Beiträge den Sammler, die Sammlungsgenese sowie das DFG-Projekt „Die Graphiksammlung Joseph Hellers in der Staatsbibliothek Bamberg – Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur“ (2017–2020) vor. Anschließend werden Absicht und Aufgabe des Heller-Nachlasses erläutert. Am Beispiel von ausgewählten Objekten der Heller-Sammlung beleuchten derzeitige und ehemalige Bamberger Studentinnen der Kunstgeschichte die in der Staatsbibliothek verborgenen Forschungspotenziale.