Franz Lackner
Katalog der Streubestände in Wien und Niederösterreich
Teil 1: Nichtarchivalische mittelalterliche Handschriften und Fragmente in Korneuburg, Mistelbach, Retz, St. Pölten, Tulln, Waidhofen/Thaya, Weitra, Wien, Wiener Neustadt und aus Privatbesitz. Unter Mitarbeit von Alois Haidinger
Reihe: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse, Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des MittelaltersDer vorliegende Katalog enthält die Beschreibungen von Äußerem und Inhalt von insgesamt 133 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften und Fragmenten aus dem Zeitraum vom 9. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, die sich in privatem, kirchlichem und öffentlichem Besitz (insgesamt 23 verschiedene Besitzträger) in Niederösterreich und Wien befinden. Im Gegensatz zu den sonstigen großen kirchlichen und öffentlichen Handschriftenbeständen werden hier vorwiegend Klein- und Kleinstbestände nichtarchivalischer Handschriften erfaßt. Der größte Teil der Codices war für die Liturgie bestimmt (Missalien, Breviere, Psalterien, Antiphonarien etc.). Daneben finden sich auch Handschriften aus den Niederlanden, aus Böhmen und Italien. Drei der hier katalogisierten Missalien sind wichtige Zeugen für die Wiener Buchmalerei des 4. bis 7. Jahrzehnts des 15. Jahrhunderts. Hervorzuheben sind auch zwei Renaissancecodices florentinischer Herkunft, die mit dem Kreis um König Matthias Corvinus von Ungarn in Verbindung gebracht werden können. Acht Farb- und 16 Schwarz-Weiß-Tafeln bringen Beispiele zum Buchschmuck der Handschriften. Eine CD-Rom mit ca. 600 Abbildungen vor allem von Schriftbeispielen, aber auch zur Ausstattung der Codices veranschaulicht das breite Spektrum der Buchschriften und Buchmalerei namentlich des Spätmittelalters.