Nationalsozialismus transnational
Rechts- und Ideologietransfer insbesondere zwischen dem „Dritten Reich“ und Ungarn
Herausgegeben von Eva Schumann, Herausgegeben von Eszter Cs. Herger
Die transnationale Dimension des Nationalsozialismus hat in der rechtshistorischen Forschung bislang wenig Beachtung gefunden. Mit dem vorliegenden Band werden erstmals Transferprozesse und Verflechtungen vor allem zwischen Juristen NS-Deutschlands und Ungarns, teilweise aber auch darüber hinaus (im Verhältnis zu Österreich, der Slowakei und Japan), in größerem Umfang untersucht. Der thematische Bogen der sechzehn Beiträge ist dabei weit gespannt: So werden etwa der Ausbau wissenschaftlicher Kooperationen und transnationaler kultureller Vernetzungen, die Ausgestaltung bilateraler Rechtsbeziehungen, die Entrechtung der jüdischen Bevölkerung außerhalb Deutschlands, Außenperspektiven auf das NS-Recht sowie deutsche Bemühungen um eine Rechtsharmonisierung im europäischen „Großraum“ in den Blick genommen. Transnational sind aber auch die eingenommenen Perspektiven, denn einzelne Themen (beispielsweise zum NS-Rechtstransfer oder zur Einflussnahme des „Dritten Reiches“ auf deutsche Minderheiten im Ausland mithilfe des NS-Volksgruppenrechts) werden sowohl aus deutscher als auch ungarischer Sicht beleuchtet. Schließlich gibt der Band vielfältige Anregungen für weitere Forschungen auf dem Gebiet einer transnational angelegten Rechtsgeschichte des Nationalsozialismus.