Jadranka Prolović
Resava (Manasija)
Geschichte, Architketur und Malerei einer Stiftung des serbischen Despoten Stefan Lazarevic
Reihe: Denkschriften der philosophisch-historischen KlasseDas vorliegende Buch behandelt das serbische Kloster Resava (auch als Manasija bekannt), das sich mitten im reichen Tal des Flusses Morava nahe der Stadt Despotovac befindet. Mit seiner Dreifaltigkeitskirche, einem außerordentlichen Bau des Moravastils, und seinen ziemlich gut erhaltenen Wehrmauern stellt diese Anlage eines der größten, wichtigsten und berühmtesten mittelalterlichen Denkmäler Serbiens dar.
Das Kloster ist eine Stiftung des Despoten Stefan Lazarević (Fürst 1389–1402, Despot 1402–1427), wobei das glänzende Gotteshaus als dessen Mausoleum fungiert. Die Gründung und der Bau des Klosters, welches politische und kulturelle Gegebenheiten des zwischen östlichen und westlichen Großmächten (Osmanisches Reich und Ungarn) gelegenen Landes widerspiegelt, begannen im Jahre 1406/07. Um die Kirche wurde eine grandiose Festung errichtet, die allen Regeln des damaligen Sicherheitssystems entsprach. Die Bauarbeiten und die Freskoausstattung des Komplexes wurden 1418 beendet; zum Pfingstfest dieses Jahres fand die feierliche Weihe des Klosters statt. Gleich nach seiner Errichtung wurde es auch eines der wichtigsten geistigen und kulturellen Zentren Serbiens. Die rege literarische Tätigkeit, die unter der Wirkung der gelehrten Mönche im Kloster blühte, prägte die gesamte serbische Literatur. Auch die Festung spielte als Verteidigungsbollwerk in der Landesgeschichte – und zwar sowohl während des Bestehens des serbischen mittelalterlichen Staates als auch während der Turkokratie und der kurzfristigen österreichischen Herrschaft – eine große Rolle. Die Freskoausstattung der Kirche gilt als eines der letzten Meisterwerke der byzantinischen Kunst. Stefans Stiftung erlangte bald nach der Fertigstellung großen und weit verbreiteten Ruhm und hat mit dem bunten Boden aus Marmor nebst Serpentin und der mit Gold geschmückten Freskomalerei sowohl die Zeitgenossen als auch die späteren Besucher beeindruckt.