Peter Orth

Hildeberts Prosimetrum de Querimonia und die Gedichte eines Anonymus

Untersuchungen und kritische Edition

Reihe:

Hildeberts Prosimetrum de Querimonia und die Gedichte eines Anonymus
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Hildebert von Lavardin (1056-1133) zählt zu den berühmtesten Autoren des lateinischen Mittelalters. In seinem unvollendet gebliebenen Werk De querimonia über die Beziehung von Leib und Seele zeigt er seine meisterliche Beherrschung von Prosa und Vers. Es ist das erste der philosophischen Prosimetra des 12. Jahrhunderts und wird hier auf breiter handschriftlicher Grundlage kritisch editiert und interpretiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die reiche sekundäre Überlieferung bei Vincenz von Beauvais und im pseudoaugustinischen Liber de spiritu et anima gelegt. Im zweiten Teil der Arbeit wird die noch weitgehend unbekannte, um 1130 enstandene Gedichtsammlung eines vor allem an Ovid geschulten jüngeren Zeitgenossen Hildeberts erstmals in einer kommentierten kritischen Edition vorgelegt. Die 25 Stücke umfassende Sammlung ist in drei Handschriften zusammen mit De querimonia erhalten und verrät an vielen Stellen den Einfluß Hildeberts und weiterer Dichter seiner Zeit. Neben poetischen Spielereien und Gedichten geistlich-theologischer, historischer und satirisch-polemischer Thematik tritt ein in der lateinischen Literatur des 12. Jahrhunderts einmaliger Zyklus homoerotischer Gedichte und Epigramme.