Eva Bogner
Strategien der Produktindividualisierung in der produzierenden Industrie im Kontext der Digitalisierung
Reihe: FAU Studien aus dem MaschinenbauProduzierende Unternehmen sehen sich in den vergangenen Jahren generell gezwungen, durch immer individuellere Kundenanforderungen eine steigende Anzahl an unterschiedlichen Produkten bzw. Produktvarianten anzubieten. Im Kontext der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung in der Produktion, die unter dem Begriff Industrie 4.0 propagiert wird, gewinnt das Thema Produktindividualisierung aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten zusätzlich an Bedeutung. Bestehende Zusammenhänge werden allerdings nur unzureichend aufgezeigt, wodurch eine detaillierte Betrachtung fehlt.
Ziel der Arbeit ist es, eine strukturierte Beschreibung der Anforderungen und der Umsetzungsmöglichkeiten von Produktindividualisierung über die produzierende Industrie hinweg zu entwickeln. Dazu gilt es zunächst, die Produktindividualisierung innerhalb der produzierenden Industrie in Bezug auf verschiedene Branchen und Produkte zu analysieren.
Ausgehend von dieser Betrachtung wird das Produktindividualisierungs-Produktionsstrategie-Modell (PIPS-Modell) entwickelt, welches die verschiedenen Möglichkeiten der Produktindividualisierung sowie deren wesentliche Perspektiven strukturiert und erläutert. Gleichzeitig zeigt das PIPS-Modell auf, welche Anforderungen sich daraus für die Produkt- und Prozessgestaltung, die Produktion sowie die Schnittstelle zum Kunden ergeben. Durch die Einordnung von Fallbeispielen in das Modell, können Fragen im Hinblick auf eine strategische Weiterentwicklung von vorhandenen Ansätzen der Produktindividualisierung abgeleitet werden.
Darüber hinaus wird im Rahmen der Arbeit aufgezeigt, welche Rolle die Produktindividualisierung im Zukunftsbild der Industrie 4.0 einnimmt und wie deren Umsetzung durch neue Technologien in diesem Umfeld unterstützt wird.