Carnuntum Jahrbuch 2023
Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte des Donauraumes
Herausgegeben von Christian Gugl
Das „Carnuntum Jahrbuch. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte des Donauraumes“ versteht sich als das wissenschaftliche Forum zur Vorlage von Grabungs-, Fund- und Forschungsberichten aus Carnuntum und seinem Einzugsgebiet. Darüber hinaus bietet die Zeitschrift die Möglichkeit zur Publikation von aktuellen Forschungen auf dem Gebiet der Archäologie und Kulturgeschichte des gesamten Donauraumes.
Unter den Beiträgen des aktuellen Bandes 2023 finden sich digitalarchäologische Untersuchungen zweier römischer ländlicher Siedlungen im nordöstlichen Noricum, die mit einem vielfältigen Methodenansatz vor allem zwei römische Villae an der Melk erfassten und damit eine Forschungslücke in dem bisher wenig untersuchten Gebiet verringern. Ein forschungsgeschichtlicher Beitrag über Anteil und Bedeutung weiblicher Archäologinnen an der Erschließung des römischen Aquincum (Budapest) in den letzten 130 Jahren zeigt, welche Pionierarbeit Frauen in der Archäologie leisteten. Schließlich werden Genese und Aufgabe des »Forum Donaulimes«, das seit Kurzem mit dem Management der Welterbestätten am westlichen Abschnitt des Donaulimes betraut ist und als operative und kommunikative Schnittstelle fungiert, ausführlich vorgestellt.
„Ausgrabungen und Funde“ enthält heuer zwei Beiträge mit Carnuntiner Schwerpunkt: C. Gugl et al. besprechen anhand geophysikalischer Messungen und einer Notgrabung einmal mehr die Entwicklung der Carnuntiner Zivilstadt anhand neuer Ergebnisse und tragen weitere Bausteine zur Vervollständigung der Rekonstruktion des Zentrums bei. I. Beger-Pavić legt Trierer Keramik mit schwarzem metallisierendem Überzug aus dem sog. Peristylhaus der Insula VI in der Zivilstadt vor. Die Fragmente von mehr als 50 Gefäßen enthalten auch Spruchbecher, deren Maltechnik – eine Erfindung Trierer Werkstätten – besondere Besprechung erfährt.