Martina Galatello

The Syriac Script at Turfan

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The Syriac Script at Turfan
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Dies ist die erste umfassende paläografische Studie in Buchform zu den etwa tausend Fragmenten in syrischer und sogdischer Sprache, die zwischen 1902 und 1914 im Gebiet von Turfan an den nördlichen Seidenstraßen entdeckt wurden. Diese Handschriften, die wahrscheinlich aus der Zeit zwischen dem späten 8. und dem 13./14. Jahrhundert stammen, sind von größter Bedeutung für die Geschichte eines Gebietes, das eine Verbindung verschiedener Gemeinschaften, Sprachen und Religionen bildete, nicht zuletzt zwischen der ostsyrischen christlichen Gemeinschaft. Paläografische Faktoren wie Form, Modulus, Duktus, Kontrast, Buchstabenabstände und Ligaturen wurden untersucht. Von besonderer Bedeutung ist eine eigentümliche Ligatur der Buchstaben ṣādē und nūn. Eine wichtige Entdeckung aus dieser Forschung ist das fast völlige Fehlen der Monumentalschrift zugunsten von meist kursiven – überwiegend ostsyrischen – Formen. Sie stellen eine wertvolle Quelle für das Studium der Geschichte der ostsyrischen Schrift dar, da es nur wenige frühere und zeitgenössische ostsyrische Handschriften aus dem Nahen Osten gibt, zumindest vor dem 12. Jahrhundert. Zudem beleuchten diese Forschungen Schreibgewohnheiten, die Einblicke in die Geschichte der Sogdisch und Syrisch sprechenden christlichen Gemeinschaften und in die Geschichte des Schreibens zwischen Spätantike und Mittelalter geben, und sie tragen zu einem besseren Verständnis des sozialen Kontextes bei.
Diese Studie entstand aus dem FWF-Projekt „Scribal Habits. A case study from Christian Medieval Central Asia“ (PI Chiara Barbati) am Institut für Iranistik der ÖAW.