Giorgio Rota

Under two Lions

On the Knowledge of Persia in the Republic of Venice (ca. 1450 - 1797)

Reihe: ,

Under two Lions
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Under Two Lions beschäftigt sich mit dem kulturellen Austausch zwischen Persien und der Republik Venedig in einer Schlüsselphase ihrer Geschichte, dem Zeitraum von 1450 bis 1797, als sich beide Mächte mit der Moderne konfrontiert sahen. Venedig verlor allmählich seinen Status als europäische Großmacht und löste sich schließlich, in den Folgekriegen der Französischen Revolution, gänzlich auf; Persien hingegen erfuhr weitreichende und oftmals blutige politische, gesellschaftliche und religiöse Veränderungen, blieb aber stark genug, um seine Unabhängigkeit gegenüber der europäischen kolonialen Expansion zu erhalten. Da die einzige Monographie zu den persisch-venezianischen Beziehungen jedoch auf das Jahr 1865 zurück geht und sich mit den diplomatischen und kommerziellen Verhältnissen befasst, schließt Under Two Lions eine Lücke in den Studien über die Kontakte zwischen Europa und der islamischen Welt während der frühen Neuzeit. Under Two Lions betrachtet diese Beziehungen aus iranistischer Perspektive, stellt die bisherigen Teilergebnisse in einen kohärenten Zusammenhang und ergänzt sie mit neuen Fakten und einer moderneren Betrachtungsweise: Das Ergebnis ist eine neue und breitere Darstellung der kulturellen Beziehungen zwischen Persien und der Republik Venedig. Under Two Lions richtet besonderes Augenmerk auf einen wesentlichen Aspekt dieser Beziehungen, nämlich auf die Frage, auf welchem Weg die Venezianer Informationen über Persien und die Perser akquirierten: Die Kaufleute spielten eine wichtige Rolle für die Akquise von Informationen über Persien und daher auch in dem vorliegenden Buch. Die Erforschung der Rolle dieser Kaufleute, zu denen nicht nur Italiener, sondern auch Perser und Armenier zählten, hat natürlich für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte beider Länder sehr wichtige Implikationen. Da die persischsprachigen Quellen das Leben und die Tätigkeit dieser Kaufleute (Venezianer in Persien und Perser in Venedig) nicht abdecken, sind die venezianischen Quellen von besonderer Wichtigkeit. Dieses Buch zeigt deutlich, dass die Venezianer durchaus in der Lage waren, eine gute Kenntnis von Persien zu erlangen, aber auch nur begrenzt daran interessiert, Informationen zu diesem und weiteren Themen mit anderen Europäern zu teilen; diese waren schließlich zugleich ja auch Repräsentanten politischer und ökonomischer Rivalen. Under Two Lions illustriert neben anderem den venezianischen Beitrag zu der “Entdeckung” Persiens und zum frühen Orientalismus, gleichzeitig zeigt es das Erkenntnispotential interdisziplinärer Forschung auf und bietet einen unabdingbaren Ausgangspunkt für zukünftige Forschung.